Auffrischungsimpfungen sind in Baden-Württemberg auch für Lehrerinnen und Lehrer, Polizisten oder Erzieher möglich. Foto: dpa/Oliver Berg

Untersuchungen zeigen, dass der Impfschutz gerade gegen die Delta-Variante des Coronavirus mit der Zeit nachlasse. Das baden-württembergische Gesundheitsministerium wirbt deshalb für Booster-Impfungen. Wer sich die dritte Dosis abholen darf.

Stuttgart - Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) appelliert an die Bevölkerung, das Angebot der Corona-Auffrischimpfung zu nutzen. Grundsätzlich können sich demnach alle Menschen ein drittes Mal gegen das Coronavirus impfen lassen, die älter als 12 Jahre alt sind und deren zweite Impfdosis länger als ein halbes Jahr zurückliegt – unabhängig von Beruf und Alter. Bei einer Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson ist eine Auffrischung bereits nach vier Wochen empfohlen.

Neben älteren Menschen und Bewohnerinnen und Bewohnern in Pflege- und Altenheimen werbe man auch bei Pflegern, Lehrerinnen, Erziehern oder Polizistinnen für eine Drittimpfung, so Lucha. „Sie alle wurden schon sehr früh geimpft, entsprechend ist davon auszugehen, dass die Immunantwort langsam nachlässt.“

Stiko empfiehlt Auffrischungsimpfung für Ältere

Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine Auffrischimpfung bislang lediglich für Menschen über 70, Betreute in Heimen oder Personal in Pflegeeinrichtungen und Kliniken. Diese Empfehlung ist allerdings rechtlich nicht bindend – deshalb haben auch andere Menschen die Möglichkeit. Es sei letztlich allerdings eine ärztliche Entscheidung, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.

Aktuelle Untersuchungen der Uniklinik Freiburg zeigen laut Ministerium, dass der Impfschutz gerade bei der Delta-Variante des Coronavirus mit der Zeit nachlasse. „Die gute Nachricht ist, dass bei einer dritten Impfung mit Biontech/Pfizer die notwendig hohe Konzentration an Antikörpern vorhanden ist. Durch Boostern können wir also die Wahrscheinlichkeit von Durchbruchinfektionen erheblich senken“, sagte Lucha.