Ausgangssperre? Das diskutiert die Landesregierung derzeit für Corona-Hotspots. Stuttgart wäre davon gemäß der aktuellen Zahlen (noch) nicht betroffen. Foto: Lichtgut//Leif Piechowski

Die Landesregierung plant Ausgangsbeschränkungen in Corona-Hotspots. Unsere Auswertung der Infektionszahlen zeigt, welche Kreise davon betroffen wären.

Stuttgart - Die bestätigten Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg stagnieren wie auch in Gesamtdeutschland auf hohem Niveau. Man hat sich an die hohen Zahlen bei den Infizierten und Verstorbenen mittlerweile scheinbar gewöhnt.

Umso größer ist das Interesse an den Maßnahmen, die im Südwesten das Virus wieder zurückdrängen sollen: Die Landesregierung plant offenbar Ausgangsbeschränkungen für Hotspots mit mehr als 200 bestätigten Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern binnen einer Woche, sofern sich die nicht einigen wenigen großen Ausbrüchen zuordnen lassen. Noch sind diese Regel sowie die dazugehörige Hotspot-Strategie nicht in Kraft, sondern werden nur regierungsintern diskutiert. Gleichwohl lässt sich schon jetzt zeigen, welche Kreise davon betroffen wären.

Die Zahlen – und wie sie sich entwickeln

Um das zu beurteilen, haben wir die 7-Tage-Inzidenzen für alle Stadt- und Landkreise erfasst – und zwar für den 23. November sowie, das sind Stand Dienstagnachmittag die aktuellsten Zahlen, für 30. November. Das Diagramm zeigt, welche Kreisen stabil über der 200-Grenze liegen und welche sich zumindest in diese Richtung bewegen:

Vor allem Pforzheim und der Schwarzwald-Baar-Kreis müssten nach aktuellem Stand Ausgangsbeschränkungen fürchten. Hier liegt die 7-Tage-Inzidenz deutlich über 200 und hat im Wochenvergleich auch zugenommen. Der Ostalbkreis gibt auf seiner eigenen Website eine deutlich niedrigere 7-Tage-Inzidenz an, außerdem berichtet das Landesgesundheitsamt von technischen Problemen bei der Übermittlung der Daten – die im Diagramm dargestellten Werte für diesen Kreis sind also nur bedingt aussagekräftig.

Und die Region Stuttgart?

In den Landkreisen Tuttlingen und Lörrach sowie in den Stadtkreisen Heilbronn und Mannheim liegt die Inzidenz aktuell ebenfalls über 200 – aber niedriger als eine Woche davor. Der Stadtkreis Ulm kam der 200er-Grenze zuletzt spürbar näher. In Stuttgart lag die 7-Tage-Inzidenz Ende vergangener Woche bei 170, auch hier scheint der Wochenwert von 200 bestätigten Neuinfizierten je 100 000 Einwohner nicht allzu fern.

„Das Sozialministerium kann den Städten und Gemeinden weitere Weisungen für ergänzende regionale Maßnahmen bei außergewöhnlich starkem Infektionsgeschehen erteilen“, heißt es auf der Corona-Website der Landesregierung zur sogenannten Hotspot-Strategie. In der seit Dienstag geltenden neuen Corona-Verordnung sind diese Maßnahmen noch nicht aufgeführt. Sie würden „derzeit noch festgelegt“, heißt es auf der Website weiter.