Ein Schild weist auf die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Sigmaringen hin: Hier wurde eine Coronainfektion festgestellt. Foto: dpa/Felix Kästle

Thomas Strobl (CDU) ermahnt Flüchtlinge, die Regeln für Kontaktverbote einzuhalten und auch auf Feiern zu verzichten. Zuvor gab es neun bestätigte Corona-Infektionen in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes.

Stuttgart - Nach neun bestätigten Corona-Infektionen in den Erstaufnahmeeinrichtungen appelliert Innenminister Thomas Strobl (CDU) an die Flüchtlinge, die Regeln für Kontaktverbote einzuhalten und auch auf Feiern zu verzichten. „In ganz Deutschland gilt ab sofort ein Kontaktverbot. Danach ist jeder verpflichtet, die sozialen Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren“, hieß es in einem in neun Sprachen übersetzten Schreiben des CDU-Ministers an die Bewohner der Einrichtungen. „Gruppen feiernder Menschen – auch im Privaten – sind angesichts der ernsten Lage in unserem Land absolut inakzeptabel.“

Alle Neuankömmlinge werden auf das Virus getestet

Die Polizei werde Verstöße bestrafen, warnte Strobl in dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben. Bislang habe es allerdings keine konkreten Verstöße gegeben, sagte ein Sprecher der Behörde. Anlass für den Appell des Ministers sei die besondere Wohnform in den Erstaufnahmeeinrichtungen: Dort lebten viele Menschen auf engem Raum zusammen, was das Risiko einer Infektion erhöhe.

Nach Angaben des Ministeriums werden alle Neuankömmlinge auf das Virus getestet. Auch negativ getestete Neuzugänge leben 14 Tage lang getrennt von den anderen Bewohnern. Zur Vorsorge werden alle Bewohner über die notwendigen Hygienemaßnahmen aufgeklärt. Enge Kontakte werden vermieden, etwa durch andere Bestuhlung in den Kantinen, Essensausgabe in Schichten oder Einzelterminen bei der medizinischen Versorgung ohne Wartezimmer.