Schulfrei – viele Eltern stellt das vor große Herausforderungen. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Viele neue Infektionen, immer weitreichendere Maßnahmen: Das Coronavirus greift im Rems-Murr-Kreis weiter um sich. Manche Schulen schließen bereits am Montag. Die Rathäuser minimieren den Bürgerkontakt.

Rems-Murr-Kreis - Im Rems-Murr-Kreis sind am Wochenende weitere Fälle von Covid-19 bekannt geworden. „Stand heute haben wir 42 bestätigte Infektionen“, teilte Martina Keck, die Pressesprecherin des Waiblinger Landratsamtes, am Sonntagnachmittag mit. In den jüngsten beiden Tagen seien vier Infektionen in Waiblingen, jeweils zwei in Winnenden, Korb und Fellbach sowie jeweils eine in Weinstadt, Auenwald, Backnang, Winterbach, Kernen und Großerlach gemeldet worden.

„Aufgrund bekannt gewordener Infektionen beziehungsweise begründeter Verdachtsfälle im Umfeld von Schulen und Kindertagesstätten werden einige davon vorsichtshalber bereits am Montag geschlossen bleiben“, so Keck weiter. Laut Kenntnis unserer Redaktion sind davon – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – das Kinderhaus Lerchenstraße sowie die Lehenbachschule in Winterbach, die Fuchshofschule in Schorndorf, das Gustav-Stresemann-Gymnasium und die Anne-Frank-Schule in Fellbach betroffen.

Rathäuser und Ämter: Termine nur mit Voranmeldung

Viele Eltern stellt die Schließung vor große Herausforderungen. Das Landratsamt rät davon ab, die nun nötig gewordene Betreuungszeit mit den Kindern auf Indoor-Spielplätzen, in Musikschulen oder Sporthallen zu verbringen. Aktivitäten im Freien, ohne engen Kontakt, seien kein Problem. Das Amt warnt auch davor, die Kinder nun von den Großeltern betreuen zu lassen: Diese seien eine Risikogruppe.

Fast alle Rathäuser und Ämter im Landkreis fahren den Publikumsverkehr auf ein Minimum herunter. Ob Schorndorf, Fellbach, Weinstadt oder anderswo: Wer ein Anliegen hat, sollte dringend mit dem zuständigen Amt telefonisch oder per E-Mail einen Termin vereinbaren.

Auch Go-Ahead, der Betreiber der Züge auf der Remsbahn, zieht Konsequenzen aus der Krankheitswelle. Statt wie bisher auf Knopfdruck öffnen sich alle Türen der Züge nun automatisch an allen Haltestellen. Dies soll die Infektionsgefahr verringern. Außerdem weist Go-Ahead darauf hin, dass Bahnbetreiber im Falle, dass „während einer Zugfahrt der Verdacht einer Coronavirus-Infektion auftreten sollte“, von benachbarten Passagieren ein Formular ausfüllen lassen müssen.

Hilfsbereitschaft für Betroffene

Derweil formieren sich im Landkreis aber auch viele ehrenamtliche Helfer: Immer wieder tauchen in lokalen Facebook-Gruppen Beiträge von Freiwilligen auf, die sich bereit erklären, beispielsweise für Erkrankte oder gefährdete Senioren Einkaufsgänge zu übernehmen. Auch die Jungsozialisten Rems-Murr haben „Älteren und Hilfsbedürftigen“ in einer Mitteilung ihre Hilfe offeriert. Wer diese in Anspruch nehmen möchte oder selbst Einkäufe und Erledigungen übernehmen möchte, kann sich per E-Mail an jusos.rems-murr@gmx.de wenden.