Die Zusammenarbeit der Kliniken mit den Praxen der niedergelassenen Ärzte funktioniert im Kreis Esslingen offenbar gut. Foto: AFP/LOIC VENANCE

Der Kreis Esslingen hat im Kampf gegen das Coronavirus die Zahl der Beatmungsplätze von 29 auf 54 aufgestockt. Die Lage in Sachen Schutzausrüstung ist angespannt.

Esslingen - Der Esslinger Landrat Heinz Eininger wähnt den Kreis im Kampf gegen das Coronavirus „auf einem guten Weg“. Am Donnerstag berichtete er in einer telefonisch abgehaltenen Pressekonferenz, aktuell seien im Landkreis Esslingen 1012 Menschen mit Covid-19 infiziert, davon aber 336 geheilt, womit ein Drittel aller Infizierten „als genesen betrachtet werden können“. Allerdings seien bisher 23 Infizierte gestorben. Eine Entwarnung könne deshalb keineswegs gegeben werden. Er könne an die Bevölkerung – auch angesichts des angekündigten guten Wetters in den nächsten Tagen – nur appellieren: „Bleiben Sie daheim.“ Es sei nach wie vor Disziplin gefragt, „um der Ausbreitung des Virus zu begegnen“.

Mehr als 7000 Abstriche genommen

Das medizinische Vorsorgenetzwerk im Landkreis gewinne inzwischen immer klarere und bessere Strukturen, so Eininger. Die Zusammenarbeit der Kliniken mit den Praxen der niedergelassenen Ärzte funktioniere gut, was sich auch positiv auf die Arbeit der Corona-Abstrichzentren (CAZ) in Nürtingen und an der Messe Stuttgart sowie in den beiden Fieberzentren und in den Corona-Schwerpunktpraxen auswirke. Inzwischen seien in den beiden CAZ mehr als 7000 Abstriche genommen worden, so Eininger. Der Landkreis verfahre auch weiterhin nach dem Motto, „so viel wie möglich zu testen und zu versuchen, die Infektionswege so gut wie möglich nachzuvollziehen“. Umfassend zu testen sei indessen nicht möglich, hier stoße das Personal schon allein durch zu wenig verfügbares Testmaterial an die Grenzen.

An den Kliniken im Kreis sei in den vergangenen Tagen die Zahl der Beatmungsplätze von 29 auf 54 hochgefahren worden. Weitere 45 Beatmungsgeräte seien bereits bestellt. Er hoffe, so Eininger, „dass die ersten davon bereits in der kommenden Woche geliefert werden können“. Auch Schutzausrüstung sei „in erheblichem Umfang“ bestellt worden. Insgesamt seien im Bereich der Medius-Kliniken acht Millionen Euro in Schutzausrüstung und Geräte investiert worden.

Kittel reichen noch sieben Tage

Allerdings reichten die Schutzkittel nach aktuellem Stand nur noch für sieben Tage. Dennoch habe sich die Situation auch hier leicht verbessert. Allerdings nur auf Eigeninitiative des Landkreises hin, denn „auf das, was wir vom Land bekommen sollen, können wir uns zurzeit nicht verlassen – weder quantitativ noch qualitativ“, erklärte Eininger und führte als ein Beispiel gelieferte Schutzmasken an, deren Ablaufdatum bereits überschritten sei.