In Tafelläden können Menschen mit geringem Budget einkaufen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der Abgabestelle für Lebensmittel ist viel Unterstützung zuteil geworden, nachdem sie einen Hilferuf abgesetzt hatte. Das sei ein schönes Zeichen in einer schwierigen Zeit. Trotzdem hat das Bangen kein Ende.

Filder/Esslingen - Die Corona-Krise ist die Zeit der schlechten Nachrichten. Doch es mischen sich immer wieder schöne Geschichten in die Nachrichtenlage. Zum Beispiel jene der Fildertafel, die vom Kreisdiakonieverband Esslingen getragen wird. Nachdem unsere Zeitung von der schwierigen Situation der Tafel berichtet hatte, erfahren die Mitarbeiter eine Welle der Solidarität aus der Bevölkerung.

Nun fehle die Querfinanzierung für die Tafeln

Tanja Herbrik, Fachbereichsleiterin Armut und Beschäftigung beim Verband, hatte angedeutet, dass sich die finanzielle Lage bei den drei Tafeln auf der Filderebene derzeit zuzuspitzen droht. Dort bekommen Menschen mit geringem Budget Lebensmittel. Weil die angeschlossenen Diakonieläden aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen sind, fehle die Querfinanzierung. Hinzu käme, dass Schutzkleidung für die Mitarbeiter gekauft werden müsste. All dies führe dazu, dass sich die Verantwortlichen Sorgen wegen der Zukunft der drei Abgabestellen in Bernhausen, Echterdingen und Nellingen machen.

Das hat auch Hans-Rüdiger Lämmle aus Echterdingen gelesen. „Da müssen wir sofort helfen“, gibt er seine Gedanken wieder. Also hat der Vorstand des Stadtseniorenrats gehandelt. Er hat die Spenden, die bei vier angeschlossenen Servicegruppen 2019 aufgelaufen sind, eingesammelt und an die Fildertafel Echterdingen gespendet. Die vier Gruppen sind das Flitzerle, ein Fahrservice für Senioren, das Repaircafé, die Nachbarschaftshilfe Rat und Tat und die PC-Hilfe. So seien 3500 Euro für die Tafel zusammengekommen.

Gespendete Lebensmittel sollen verschenkt werden

Diese Spende ist aber nicht die einzige. So hatten sich etliche Menschen bei unserer Zeitung gemeldet, die der Fildertafel aus der Bredouille helfen wollen. Aber auch beim Kreisdiakonieverband sind zahlreiche Angebote eingegangen, wie Tanja Herbrik berichtet. „Menschen rufen an und bieten ihre Hilfe an, Privatpersonen und Gastronomen haben haltbare Lebensmittel als Spenden vorbeigebracht“, erzählt sie. „Wir haben viele kleinere aber auch größere Geldspenden für den Zukauf von Waren und den Erhalt der Arbeit bekommen.“ Es gebe auch Leute, die mitarbeiten wollen. Auf Letzteres sei die Fildertafel derzeit nicht angewiesen, „das kann sich in den kommenden Wochen aber schnell ändern, da hilft es, Menschen im Hintergrund zu haben, die einspringen würden, wenn andere ausfallen“.

Die Welle der Solidarität sei ein schönes Zeichen dafür, dass „die Menschen am Rand unserer Gesellschaft nicht vergessen werden“, sagt Herbrik. Am 8. April wolle man die gespendeten Lebensmittel in allen drei Tafelläden in gepackten Tüten verschenken. Sie sollen aber auch ausgeliefert werden, denn die Fildertafel bietet neuerdings einen Lieferservice an für jene, die sich wegen der Corona-Krise nicht mehr aus dem Haus trauten. So sollten alle über die Ostertage gut versorgt sein und wissen, „dass andere an sie denken“, sagt Herbrik. Von Gründonnerstag an seien die Tafeln erst einmal geschlossen, am 14. April öffnen sie wieder. Herbrik hofft, dass die Solidarität nach Ostern anhält.