Der Bosch-Schnelltest soll die Erkennung von Coronaviren maßgeblich beschleunigen. Foto: dpa/Marijan Murat

Wenn Innovationskraft auf Hilfsbereitschaft trifft, kommt genau das heraus, was Firmen im Südwesten in den vergangenen Tagen abgeliefert haben, meint StN-Autor Klaus Köster.

Stuttgart - Textilhersteller bauen Atemschutzmasken, Klimaanlagenhersteller liefern Filter dazu. Industriekonzerne stellen ihre 3-D-Drucker zur Verfügung, um Teile für Beatmungsgeräte, zu liefern. Die Transformation der Südwest-Wirtschaft hin zu neuen Technologien, die sich seit Jahren in gemächlichem Tempo vollzieht – in der Corona-Krise gelingt sie innerhalb von Tagen. Wenn Innovationskraft auf Hilfsbereitschaft trifft, kommt genau das heraus, was Firmen im Südwesten in den vergangenen Tagen abgeliefert haben.

Wichtiger Schritt gegen Corona

Nun hat der Stuttgarter Bosch-Konzern für die allernächste Zeit mit einem Schnelltest einen Innovationsschub angekündigt, der es womöglich erlaubt, bei der Eindämmung der Krise ganz neue Wege zu gehen. Denn schnelle, breit verfügbare Tests gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen, um die weltweit grassierende Infektionswelle einzudämmen. Sie könnten es ermöglichen, nicht mehr der gesamten Bevölkerung enorme Einschränkungen zuzumuten, sondern nur noch denjenigen, bei denen dies tatsächlich notwendig ist. In der Folge könnte das heißen: Viel mehr Menschen können wieder arbeiten gehen, der Absturz der Weltwirtschaft wird gebremst oder aufgehalten.

Sich für eine bessere Welt einzusetzen schreibt sich fast jede Firma auf ihre Fahnen. In diesen Tagen zeigt sich, was diese Bekenntnisse wert sind. Gerade der Südwesten mit seiner globalen Ausrichtung kann dazu beitragen, die Engpässe auch weltweit zu verringern. In diesen Tagen wird im verzweifelten Italien sehr genau hingeschaut, wer in höchster Not hilft und wer sich wegdreht. Je mehr Deutschland unternimmt, um Mängel zu beseitigen, desto besser ist das auch für andere Länder, auf die Deutschland in normaleren Zeiten wieder dringend angewiesen sein wird. Man sieht sich immer zweimal.

klaus.koester@stuttgarter-nachrichten.de