Auf der „Mein Schiff 6“ gibt es mindestens zwölf Infizierte. Foto: dpa/Socrates Baltagiannis

Kam der Neustart zu früh? Trotz Infektionsschutzkonzepten gibt es nun erneut Corona-Fälle auf einem Kreuzfahrtschiff. An Bord der „Mein Schiff 6“ sind 922 Urlauber und 666 Besatzungsmitglieder. Sie müssen im griechischen Piräus zunächst in Quarantäne bleiben.

Piräus - Monatelang stand die Kreuzfahrtbranche im Mittelmeer still. Nun durfte erstmals wieder ein Schiff in Griechenland ablegen – und von diesem sind nun prompt mehrere Corona-Fälle gemeldet worden. Insgesamt befinden sich mehr als 1500 Menschen an Bord von „Mein Schiff 6“ des Tui-Konzerns. Auch auf anderen Kreuzfahrtschiffen gab es bereits Corona-Fälle, nachdem diese im August wieder den Betrieb aufgenommen hatten. So etwa auf der „Roald Amundsen“.

Alle werden getestet

Das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 6“ mit mehreren Corona-Infizierten an Bord hat am Dienstagmorgen in der griechischen Hafenstadt Piräus angelegt. Sofort gingen Experten der staatlichen Gesundheitsbehörde (Eody) an Bord, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete. Alle Reisenden und Crewmitglieder sollen nun einen Coronavirus-Test machen.

Die ersten Schnelltests seien negativ gewesen, berichtete das Staatsfernsehen. Die 922 Urlauber und die die 666 Besatzungsmitglieder müssten dennoch bis auf Weiteres an Bord bleiben.

Zwölf Crewmitglieder positiv

Am Montag war bekannt geworden, dass zwölf Crewmitglieder an Bord positiv auf das Corona-Virus getestet worden waren. Sie seien umgehend auf dem Schiff isoliert worden, teilte die Reederei Tui Cruises mit. Das Schiff war am Sonntagabend von der kretischen Hafenstadt Heraklion ausgelaufen.

Wegen der Corona-Pandemie hatte Griechenland bereits im März seine Häfen für Kreuzfahrtschiffe gesperrt. Die „Mein Schiff 6“ war nach Behördenangaben das erste Schiff, das nun wieder vor Anker gehen durfte. Zu Beginn der Pandemie hatte sich das Coronavirus immer wieder stark auf Kreuzfahrtschiffen ausgebreitet. Mit schwerwiegenden Folgen für die Passagiere und Besatzungsmitglieder: Da viele Häfen ein Anlegen verboten, mussten sie teils lange auf den Schiffen ausharren – ohne zu wissen, wann und wo sie wieder an Land gehen dürfen.