Mancherorts – hier in Tübingen – sind die Schnelltests schon angelaufen. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Stadt hat bereits 50 000 Schnelltests geordert und schickt Coronatester zu den Erzieherinnen und Lehrern in mehr als 180 Einrichtungen. Wer den Schnelltest in Praxen und Apotheken machen will, braucht allerdings einen Berechtigungsschein.

Stuttgart - Von kommenden Montag an kann sich das Personal von Grundschulen, Kitas, Kindertagespflegestellen und Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren in Stuttgart zweimal pro Woche auf eine Coronainfektion testen lassen, wenn es in Präsenz arbeitet. Den sogenannten PoC-Test, einen Antigenschnelltest, können auch Lehrkräfte machen lassen, die an weiterführenden Schulen präsent sind, um Abschlussklassen zu unterrichten oder Notbetreuung zu gewährleisten, teilte die Stadt Stuttgart am Donnerstag mit. Die Testungen seien ab 22. Februar möglich und zunächst befristet bis zu den Osterferien.

Mehr als 130 000 Tests

Für Stuttgart bedeutet der Start der Schnelltests, dass circa 11 400 Personen zweimal pro Woche getestet werden müssen. „Damit sind innerhalb von sechs Wochen etwa 137 000 Tests nötig“, sagt Stefan Ehehalt, der Leiter des Gesundheitsamts. „Es ist eine logistische Großaufgabe, den Berechtigten auch verlässlich Abstriche anzubieten“, fügt er an und erinnert daran, dass die längst zum Alltag gehörenden und eingeübten AHA-Regeln wichtig bleiben: „Also: Abstand halten, Maske tragen, Kontakte begrenzen, regelmäßig lüften.“

Mobile Teams fahren zu Kitas und Schulen

Grundsätzlich sollen die Tests, wie auch vom Land vorgeschlagen, bei Hausärzten, in Apotheken, Corona-Schwerpunktpraxen sowie in der Fieberambulanz Neckarpark und im Testzentrum Cannstatter Wasen gemacht werden. Die Stadt erleichtert den Beschäftigten der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen jedoch den Zugang zu den Tests. „Es werden mobile Testteams über alle Bezirke verteilt in circa 184 Kitas und Schulen eingesetzt“, teilt die Pressestelle mit. Die Auswahl der Bildungseinrichtungen erfolge „nach einer noch laufenden Abfrage, es müssen vor allem die Räume vorhanden sein, damit die Testungen gemacht werden können“.

Berechtigungsschreiben erforderlich

Die Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie Tagespflegepersonen, die sich in Praxen und Apotheken testen lassen wollen, sollen den Zeitpunkt der Testung in eigenem Ermessen innerhalb einer Woche selbst festlegen können. Zum Test müssen sie ein Berechtigungsschreiben ihrer Kita oder Schule vorweisen. Die Stadt Stuttgart informiert ausführlich unter https://coronavirus.stuttgart.de über die Abläufe; dort ist außerdem eine Liste der Ärzte und Apotheken zu finden, die an den Testungen teilnehmen, denn Arztpraxen und Apotheken sind nicht zur Durchführung verpflichtet. Die Kosten für den Test, die das Land trägt, können allerdings nur abgerechnet werden, wenn der Arzt eine kassenärztliche Zulassung hat.

Teams arbeiten mit Freiwilligen

Die zusätzlichen Antigenschnelltests für die mobilen Testteams stammen aus der Notreserve des Landes. Die Stadt hatte bereits Anfang der Woche 50 000 Schnelltests bestellt. Die Testteams, die damit ausschwärmen, sollen sich aus Freiwilligen zusammensetzen, die speziell dafür ausgebildet sind. Der Arzt und Leiter des Testzentrums Cannstatter Wasen, Hans-Jörg Wertenauer, wird sie organisieren.

Stadt stellt Infos für Selbsttests zusammen

Dass Bund und Land mittelfristig Selbsttests ermöglichen wollen, begrüßt die Stadt. Das Gesundheitsamt und das Testteam stelle derzeit weitere Informationen zu den Selbsttests zusammen. Sie sollen an die Schulen verteilt werden, damit diese sobald als möglich mit Selbsttests starten können.