Landesgesundheitsminister Manfred Lucha kritisiert Höchstbestellmengen für den Biontech-Impfstoff. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Landesgesundheitsminister Manfred Lucha nennt die Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn, den Biontech-Impstoff zu rationieren, „ein fatales Signal“.

Stuttgart - Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hat die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Auslieferung des Impfstoffes von Biontech zu rationieren, scharf kritisiert. „In dieser Phase der Pandemie ist es ein fatales Signal, genau den Impfstoff, dem die Menschen derzeit am meisten vertrauen, mit Höchstbestellmengen zu versehen“, sagte Lucha am Samstag in Stuttgart.

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Der Bund hatte diesen Schritt in einem Schreiben an die Bundesländer angekündigt und dies mit dem drohenden Verfall eingelagerter Dosen des Impfstoffs des US-Konzerns Moderna begründet. Niedergelassene Ärzte und Impfzentren sollen vorübergehend nur noch eine bestimmte Menge des Biontech-Impfstoffs bestellen können, der Impfstoff von Moderna unterliege dagegen keiner Höchstgrenze.

Baden-Württemberg fahre gerade die Impfkapazitäten an allen Fronten hoch, bei den Mobilen Impfteams, an lokalen, festen Impfstützpunkten, bei der Ärzte- und Betriebsärzteschaft, sagte Lucha. Die Nachfrage nach Impfungen, vor allem nach Auffrischimpfungen, steige enorm.

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Auf der Ministerpräsidentenkonferenz seien die Länder aufgefordert worden, bis Ende Dezember Millionen Menschen zu impfen, um die vierte Welle abzuflachen. „Und nun hören wir, dass Biontech zunächst nur noch begrenzt zur Verfügung stehen soll. Absolut nicht nachvollziehbar“, betonte Lucha. Dies schwäche nicht nur die Impfkampagne, sondern lasse die Kraftanstrengungen ins Leere laufen.