Flugreisende sind auch jetzt noch vergleichsweise rar, im vergangenen Jahr war es für den Flughafenbetreiber zeitweilig trostlos. Foto: 7aktuell.de/Daniel Jüptner

Die Fluggastgebäude waren häufig fast menschenleer, auf der Piste herrschte kaum Betrieb. Das war nach dem Ausbruch der Pandemie offensichtlich. Erst jetzt zeigt sich aber richtig, was dies für die Wirtschaftlichkeit des Airports Stuttgart bedeutet.

Stuttgart - Die Coronapandemie hat für den Manfred-Rommel-Flughafen Stuttgartim vergangenen Jahr verheerende wirtschaftliche Folgen gehabt – wie sehr dies der Fall war, zeigen jetzt brandneue Zahlen. Demnach ist das Geschäftsergebnis nach Steuern um rund 150 Millionen Euro abgestürzt. Ganz konkret: Hatte der Airport Stuttgart im Jahr 2019 noch 50,2 Millionen Euro Gewinn nach Steuern gemacht, so schloss das Geschäftsjahr 2020 mit einem Verlust in Höhe von 96,9 Millionen Euro. Der Umsatz der Flughafen Stuttgart GmbH (ohne Töchter wie die Firma Baden-Airpark) ging von zuvor rund 300 Millionen Euro um 53 Prozent auf auf 142 Millionen Euro zurück. Diese Zahlen haben Walter Schoefer, Sprecher der Geschäftsführung, und die Co-Vorsitzende Arina Freitag am Mittwoch genannt.

Der Absturz ist so drastisch, obwohl die beiden Chefs noch versucht hatten, zu mildern und zu stabilisieren. Mit einem strikten Sparprogramm habe man die Entwicklung um etwa 73 Millionen Euro verbessern können, erklärte die Geschäftsführung.

Fluggastzahl im Sinkflug

Dass Corona einen drastischen Einschnitt bei den Zahlen der Starts und Landungen sowie der Fluggäste verursachte, war schon lang klar. Doch auch dazu nannten die Geschäftsführer jetzt noch einmal Zahlen. Demnach war der Flughafen Stuttgart Ende 2020 wieder auf einem Niveau wie zuletzt Mitte der 1980er Jahre. Die Zahl der Starts und Landungen fiel um 58,7 Prozent auf insgesamt 58 803 Flugbewegungen. Die Fluggastzahl sank um 74,8 Prozent auf 3 213 695 Personen, also auf rund ein Viertel der Passagierzahl des Jahres 2019. Das sind pro Tag im Durchschnitt nur 8806 Reisende gewesen, und die Zahl wäre noch beträchtlich geringer, hätte es Anfang 2020 nicht zwei starke Monate mit vielen Reisenden und ohne Pandemiefolgen gegeben.