Auf der Antiquaria bieten seit mehr als drei Jahrzehnten Dutzende Aussteller und Ausstellerinnen in Messejahren seltene, kuriose und einzigartige antiquarische Bücher, Autographen und Grafiken aus allen Sammelbereichen an. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Es sollte die erste Antiquaria nach zwei Jahren Corona-Zwangspause werden - doch nun ist die Ludwigsburger Messe für wertvolle Bücher und jahrhundertealte Grafiken ein weiteres Mal abgesagt worden.

Ludwigsburg - Es seien zum einen nach wie vor keine Messen erlaubt. „Und selbst wenn sich die Situation in den nächsten Wochen etwas entspannen sollte, ist mit strengen Hygiene- und Zugangsvorschriften und kurzfristigen Unwägbarkeiten zu rechnen“, sagte Veranstalterin Petra Bewer.

Herzstück der Antiquaria seien aber die Kommunikation und der Austausch. Die Messe hätte eigentlich vom 17. bis 19. Februar in der Barockstadt stattfinden sollen. Es wäre die 36. Messe dieser Art und nach Angaben von Bewer die erste in Deutschland seit zwei Jahren gewesen.

Auf der Antiquaria bieten seit mehr als drei Jahrzehnten Dutzende Aussteller und Ausstellerinnen in Messejahren seltene, kuriose und einzigartige antiquarische Bücher, Autographen und Grafiken aus allen Sammelbereichen an. Darunter sind alte Drucke ebenso wie Inkunabeln, Bücher zur Fotografie, Literatur oder auch alter und moderner Kunst sowie Kinderbücher. Landkarten, Städteansichten, Künstlergrafiken und Autographen gehören bei der Antiquaria ebenfalls stets zum Angebot.

Antiquaria-Preis für Buchkultur wird vergeben

Nach der Absage sollen sie nun über einen digitalen Katalog zu kaufen sein. Darin wird als teuerster Titel der sechsbändige Atlas von Willem Jansz und Joan Blaeu „Theatrum orbis terrarum. 1648 - 1655“ mit mehr als 400 teils Kupfertafeln aufgeführt. Der Preis: 112 000 Euro.

Der diesjährige Antiquaria-Preis für Buchkultur soll trotz der Absage für die Messe vergeben werden. Ausgezeichnet wird der Kommunikationswissenschaftler Patrick Rössler. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten widmet er sich seit über 30 Jahren den gedruckten Medien des 20. Jahrhunderts. Schwerpunkte seiner Studien sind etwa die Geschichte des Taschenbuchs und der illustrierten Presse sowie das Bauhaus. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung erhält der 58-Jährige am 17. Februar.