Coronatest an einer Tübinger Schule Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Thüringens Kultusminister Helmut Holter will die Testpflicht an Schulen auslaufen lassen. Wir haben nachgefragt, ob es in Baden-Württemberg ähnliche Überlegungen gibt.

Stuttgart - Der Thüringer Kultusminister Helmut Holter (Linke) rüttelt als erster Schulminister in Deutschland an der Testpflicht für Schulen. In seinem Bundesland will er die im Frühsommer eingeführte Praxis nur noch in den ersten zwei Wochen nach den Sommerferien weiterführen. Danach sollten nach Holters Vorstellungen nur noch jene Schüler und Lehrer getestet werden, die Symptome zeigen, erklärte er. Diese Tests sollten nicht an den Schulen, sondern unter der Regie der Gesundheitsämtern stattfinden. In Baden-Württemberg wird Holters Beispiel keine Schule machen, und auch sonst gibt es bisher keine öffentliche Unterstützung seiner Position. Sogar in seiner eigenen Koalition erntet Holter mit dem Vorstoß kritische Reaktionen.

Im Stuttgarter Kultusministerium heißt es, dass die Teststrategie ein bewährter Baustein bei der Eindämmung der Coronapandemie an Schulen sei und deshalb nach den Sommerferien beibehalten werde.

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Landesregierung stellt 73 Millionen für Tests bereit

Mindestens bis zu den Herbstferien ist die Fortführung gesichert. Mitte Juni hat die grün-schwarze Landesregierung die Teststrategie auch für Tests in Schulen, Kitas und der Kindertagespflege verlängert und 73 Millionen Euro dafür bereitgestellt. Vorgesehen ist demnach, dass alle Kommunen im Land nach den Sommerferien an ihren Schulen PCR-Pooltests (sogenannte Lolli-Tests) durchführen können, die zuverlässiger und einfacher sind als Schnelltests.