Auch nicht unverwundbar: Solisten des Stuttgarter Balletts Foto: Stuttgarter Ballett

Das Coronavirus hat nun auch das Stuttgarter Ballett erreicht: Bei den Vorbereitungen zu einem Gastspiel in Friedrichshafen hat sich ein Mitarbeiter infiziert. Nun müssen die Tänzerinnen und Tänzer zwei Wochen in Quarantäne bleiben – und daheim trainieren.

Stuttgart - Das Stuttgarter Ballett – Tänzer, Tänzerinnen und Mitarbeiter – steckt vorsorglich in häuslicher Quarantäne. Wie die Kompanie am Sonntag mitteilte, hat sich bei der Vorbereitung eines Gastspiels in Friedrichshafen in der vergangenen Woche ein Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert; das sei nun nachgewiesen. Daher befänden sich jene Tänzer sowie alle Mitarbeiter, die mit der erkrankten Person Kontakt hatten, seit vergangenem Samstag für die nächsten zwei Wochen daheim. Ironie des Schicksals: Just wegen der wachsenden Gefahr einer Infektion mit dem Coronavirus wurden am vergangenen Dienstagabend die Vorstellungen im Graf-Zeppelin-Haus kurzfristig abgesagt.

Die Intendanz der Staatstheater, so heißt es, stünden in ständigem Kontakt mit Kompanie und Behörden. Dem erkrankten Mitarbeiter gehe es derzeit gut. Weitere Infektionen seien nicht bekannt.

Von weiteren Infektionen oder gar Erkrankungen in der Kompanie ist bisher nichts bekannt. Eine der größten Herausforderungen wir für die Quarantäne-Tänzer in den kommenden zwei Wochen sein, ihr Trainingsprogramm komplett daheim und in den eigenen vier Wänden zu absolvieren. Vivien Arnold, die Sprecherin der Kompanie, gegenüber unserer Zeitung: „Zum Glück haben einige Tänzer der Mailänder Scala, die ja von der Ausgangssperre in Italien betroffen sind, entsprechende Home-Trainings-Videos ins Netz gestellt. Das ist doch schon mal ein Anfang.“ Doch aller Humor kann nicht darüber hinwegspielen, dass die Aufgabe, hier fit zu bleiben, keine leichte ist.

In Folge der allgemeinen Schulschließungen hat auch die John-Cranko-Schule inzwischen ihren Unterrichtsbetrieb bis vorerst 19. April, dem Ende der Osterferien, eingestellt. Fast alle Schüler, die aus aller Welt stammen, seien mittlerweile sicher bei ihren Eltern angekommen. Aus Sorge um mögliche Reisebeschränkungen hatte die Schule mit den Heimfahrten bereits Anfang vergangener Woche begonnen. Einige wenige Schüler sind im Internat verblieben und würden dort umfassend betreut.