Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer fordert Lockerungen auch für die Gastronomie (Archivbild). Foto: dpa/Tom Weller

Der Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) fordert eine Lockerung der Corona-Regeln in der Gastronomie und schießt damit gegen den aktuellen Kurs von Ministerpräsident Kretschmann.

Tübingen - Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat angesichts der angespannten Lage in den Innenstädten weitere Öffnungen in der Gastronomie gefordert. „Die Überlastung des Handels und der Gastronomie, der Hotels werden immer schlimmer“, sagte Palmer am Dienstag. Angesichts der Lockerung von Zugangsregeln im Südwesten zeigte sich Palmer zufrieden. Aber auch die Gastronomie müsse wieder frei werden. „Der Handel braucht die Angebote der Gastronomie. Die Innenstädte können nur, wenn beides frei zugänglich ist, wieder wirtschaftlich funktionieren und ihrer Funktion nachkommen.“

Die Überlastung des Handels und der Gastronomie der Hotels seien immer schlimmer geworden. „Wir haben beim Einzelhandel eindeutig ein minimales Infektionsrisiko. Aber wir haben auch bei der Gastronomie Möglichkeiten mit Maske bis zum Platz, mit Abstand zwischen den Tischen, mit Maske für die Beschäftigten, mit Lüftungskonzepten, CO2-Ampeln gute Hygienekonzepte zu etablieren, die das Risiko jedenfalls in einem vertretbaren Rahmen eingrenzen“, sagte Palmer.

Es brauche Förderprogramme, findet Palmer

Jetzt sei die Zeit gekommen, für die Innenstädte wirksame Förderprogramme aufzulegen. „Das kann mit der Mehrwertsteuer gemacht werden. Aber jedenfalls braucht es so etwas wie einen Restrukturierungsfonds. Die Unternehmen kommen so leicht nicht mehr aus dieser Krisensituation heraus.“

Baden-Württemberg schafft ab Mittwoch die 3G-Zugangsregeln für den Einzelhandel in der derzeit geltenden Corona-Alarmstufe ab. Bisher hatten nur Geimpfte, Genesene oder Kunden mit einem aktuellen Test Zutritt, die Regel fällt dann weg. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte gesagt, die Lockerung sei pandemisch vertretbar.