Laut Landessozialministerium gibt es zu viele Impf-Hürden für Betriebsärzte. Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Der Südwesten hat die Bundesregierung vor dem Impfgipfel am Montag aufgefordert, die Hürden für Betriebsärzte bei Impfungen der Mitarbeiter gegen das Coronavirus abzubauen.

Stuttgart - Unmittelbar vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat Baden-Württemberg das Bundesgesundheitsministerium aufgefordert, Hürden für Betriebsärzte beiseite zu räumen. „Die Betriebe sind bereit und können und wollen sich in die Impfung einbringen“, schreibt das Stuttgarter Sozialministerium in einem Brief, der der dpa vorliegt.

Voraussetzung dafür sei aber, dass Betriebsärztinnen und -ärzte vom Pharmagroßhandel und den Apotheken mit Impfstoff beliefert würden. Bisher müssten sich noch die Impfzentren der Länder darum kümmern. „Das verlangsamt den gesamten Prozess und fordert die Impfzentren als Logistikunternehmen, was sie nicht sind“, moniert der Amtschef im Sozialministerium, Uwe Lahl.

Darüber hinaus gebe es noch ungeklärte Fragen bei der Vergütung der Betriebsärztinnen und -ärzte. Die Bezahlung sei zwar grundsätzlich festgeschrieben, doch in der Praxis gebe es da noch Probleme. Lahl bittet das Bundesgesundheitsministerium, mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zu klären, wie die Betriebsärzte genau abrechnen sollen. Beim Impfgipfel an diesem Montag wollen Bund und Länder unter anderem über die Priorisierung beim Impfen, die Logistik und über besondere Rechte für Geimpfte sprechen.

Schnelle Impfstofflieferung erbeten

In Baden-Württemberg sollen nach den Hausärzten nun auch die Betriebsärzte immer mehr impfen. In den nächsten Tagen soll der erste Modellversuch beginnen, dann sollen die über 60-Jährigen geimpft werden. In dem Brief ersucht das Sozialministerium den Bund nochmal um schnelle Impfstofflieferung. „Baden-Württemberg kann eine Million Impfdosen pro Woche verimpfen und bittet um Lieferung“, schreibt der Amtschef.

Die Betriebsärztinnen und -Ärzte spielten eine wichtige Rolle. „Im nächsten Schritt können die Betriebe jedoch ihren Beitrag insbesondere bei der Verimpfung der jüngeren Bevölkerung leisten, die gerade besonders zum steigenden Infektionsgeschehen beiträgt.“