Ist das sinnvoll? Foto: Viacheslav Lopatin / shutterstock.com

Im Moment kursiert die Empfehlung in der Bevölkerung, die Abstriche von Corona-Tests neben der Nase auch im Rachen zu machen. Aber ist das überhaupt sinnvoll?

Nicht nur Wissenschaftler diskutieren im Moment darüber, ob die Selbsttests auf dem Markt empfindlich genug sind, um die Omikronvariante zu erkennen. Auch in der Bevölkerung hält sich diese Annahme, weshalb mitunter dazu geraten wird, die Nasentupfer von Selbsttests in den Rachen zu stecken.

Nasentupfer in den Mund stecken: Geht das?

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) prüft seit Monaten die auf dem Markt befindlichen Selbsttests für das Coronavirus auf ihre Sensitivität. Das Expertenteam kommt zu dem Schluss, dass die meisten der geprüften Tests auch die Omikronvariante erkennen können. Hierbei wird natürlich davon ausgegangen, dass die Tests gemäß der Gebrauchsanweisung verwendet werden. Also, dass Proben für Nasentests in der Nase und Proben für Rachentests im Rachen entnommen werden. Allerdings kann es bei geringer Viruslast zu einem falsch-negativen Ergebnis kommen, da die Messgenauigkeit mancher Tests zu gering ist.

Nun könnte man meinen, ein zusätzlicher Abstrich im Rachen könnte ein genaueres Ergebnis nach sich ziehen. Allerdings empfehlen das Robert Koch-Institut (RKI) und das Paul-Ehrlich-Institut, sich bei den Tests immer strikt an die Gebrauchsanweisung zu halten. Auch die amerikanische Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfiehlt, den Tupfer für einen Nasenabstrich nicht in den Rachen zu stecken. Denn einen Rachenabstrich bei sich selbst durchzuführen, birgt ein gewisses Verletzungsrisiko.

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Anstatt zu versuchen, durch Herumprobieren ein genaueres Ergebnis zu erhalten, kann man entweder einen zertifizierten Schnelltest (bzw. einen PCR-Test machen), einen Selbsttest mit höherer Messgenauigkeit verwenden oder einen Arzt aufsuchen. Dabei kann man sich an die Tabelle der Stiftung Warentest halten. Dort werden die in Deutschland zugelassenen Selbsttests nach Messgenauigkeit sortiert. Je höher die Messgenauigkeit, desto eher sollte der Test auch bei niedrigen Viruskonzentrationen anschlagen.