Wenn die Schulen trotz der Corona-Krise geöffnet bleiben sollen, müssen die Klassen kleiner werden. Das fordert der Deutsche Lehrerverband. Foto: picture alliance/dpa/Gregor Fischer

Der Deutsche Lehrerverband wirft der Kultusministerkonferenz vor, die Gesundheit der Pädagogen und der Schüler in Deutschland aufs Spiel zu setzen. Auch der Zusammenschluss mehrerer Lehrerverbände wirbt für einen Präsenzunterricht trotz der Corona-Pandemie – aber nicht um jeden Preis.

Berlin - „Es empört uns, dass die beschlossenen und vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Richtwerte für verschärfte Hygieneschutzmaßnahmen an Schulen von der Bildungspolitik komplett ignoriert werden, um Schulen unter inakzeptablen Bedingungen offen zu halten“, erklärt Heinz Peter Meidinger, der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Die Kultusministerkonferenz habe sich mit ihrer Entscheidung vom Freitag, „dass Quer- und Stoßlüften bei Minusgraden ausreichend sei, aus der Verantwortung gegenüber dem Gesundheitsschutz der Schülerinnen und Schüler gestohlen“. Es brauche klare Handlungsanweisungen, ab welchen Inzidenzzahlen eine Maskenpflicht für welche Klassenstufen gilt und ab wann es notwendig sei, die Klassen wieder zu teilen. In Stadtkreisen sei dies ab einem Inzidenzwert von 35 Corona-Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen je 100 000 Einwohnern der Fall, in Landkreisen ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50, der Pandemiestufe 3. Die Corona-Pandemie werde sich nicht schnell bewältigen lassen, deshalb bedürfe es langfristige Lösungen – und kleinere Klassen.