Die Zahl der Neuinfektionen hat sich im Philipp-Paulus-Heim nicht weiter ausgebreitet. Foto: Simone Käser

Im Fellbacher Philipp-Paulus-Heim sind bisher fünf Bewohner nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Laut dem Träger hat sich die Lage inzwischen beruhigt – es gebe keine neuen Infektionen.

Fellbach - Die Coronawelle im Fellbacher Philipp-Paulus-Heim wird von mittlerweile fünf Todesfällen begleitet. Dennoch spricht die Evangelische Altenheimat als Träger des Seniorenstifts von einer „Beruhigung der Lage“. Der Grund: Weiter ausgebreitet hat sich die Zahl der Neuinfektionen in dem Pflegeheim nicht. Ein erneuter Test der bisher nicht infizierten Bewohner am Dienstag hat jedenfalls keine neuen Ansteckungen ans Licht gebracht. Bereits am Donnerstag konnten 18 der insgesamt 35 infizierten Senioren aus der Quarantäne in ihrem Zimmer entlassen werden. Die letzten zwei der zehn mit dem Virus infizierten Mitarbeiter können laut der Altenheimat-Sprecherin Inge Deborre in der nächsten Woche ihren Dienst wieder antreten. Sie stellte auf Nachfrage auch eine erneute Lockerung der wegen der Infektionswelle aktuell stark eingeschränkten Besuchszeiten in dem Pflegeheim in Aussicht.

Das Pflegeheim denkt über den Einsatz von Besucher-Managern nach

Wegen der auch weiterhin bestehenden Ansteckungsgefahr denkt das Philipp-Paulus-Heim allerdings über den Einsatz von Besucher-Managern nach. Die Aufsicht soll Gäste der Bewohner empfangen und überwachen, dass die vorgegebenen Hygieneregeln wie etwa das Tragen einer FFP2-Maske auch eingehalten werden. Außerdem sollen sie auf exakte Erfassung der Personaldaten achten und prüfen, ob die Besucher auch den nötigen Corona-Negativtest vorlegen können. Personal für diese vorerst auf Ende März befristete Aufgabe wird über Teilzeitstellen und 450-Euro-Kräfte gesucht.

Die Pforte kann nicht dauerhaft besetzt werden

Heimleiter Hansjörg Knauß hatte schon nach den ersten Coronafällen nach dem Dreikönigstag den vagen Verdacht geäußert, dass der Virus durch einen Besucher ins Haus gelangt sein könnte. Konkret belegbar war diese These allerdings nicht. „Wir können leider nicht kontrollieren, wie Gäste im Zimmer der Bewohner mit ihrer Maske umgehen – und ob sie den Mundschutz möglicherweise absetzen“, gab er auf Nachfrage zu Protokoll. Personell ebenfalls nicht leistbar sei, die Pforte des Pflegeheims dauerhaft zu besetzen und die Eintragung von Besuchern in die Gästeliste zu überwachen. „Unsere Pflegekräfte leisten in diesen Zeiten herausragende Arbeit – das geht nicht auch noch nebenher“, sagte er. Kritik am Hygienekonzept wies er zurück

Bei einem ersten Impftermin am vergangenen Freitag mit 70 verabreichten Dosen sind auch Menschen zum Zug gekommen, die in benachbarten betreuten Wohnungen leben. Ein Termin für die zweite Impfung der Bewohner und Pflegekräfte steht aktuell noch nicht fest.