Lieber erst die Älteren impfen, die ein erhöhtes Risiko haben, schwer zu erkranken? Oder die Jungen, die einem hohen sozialen Druck ausgesetzt sind? Foto: dpa/Christoph Schmidt

Seit dieser Woche dürfen die Hausärzte selbst entscheiden, wen sie zuerst gegen Corona impfen. Doch weil sie abhängig sind von den nach wie vor nur tröpfchenweise eingehenden Impfstoffen, geht es in den Praxen mit dem Impfen nur langsam voran.

Stuttgart/Marbach/Schorndorf - Nicht einmal für einen fünfminütigen Anruf hat Andreas Balthasar Zeit. So groß ist der Stress, seitdem die Hausärzte gegen Corona impfen sollen und dort nun seit Montag auch noch die Impfpriorisierung aufgehoben wurde. Der Hausarzt aus Schorndorf im Rems-Murr-Kreis antwortet auf die Anfrage unserer Zeitung nur in Stichworten per Mail: „Totales Chaos, da zu wenig Impfstoff bereitgestellt wird (Biontech)“, schreibt er. Außerdem erzeuge die „viel zu voreilige Aufgabe der Priorisierung“ eine „viel zu hohe Nachfrage“. Diese brächten den Praxisablauf völlig durcheinander und blockierten das Telefon. Und der letzte Punkt zeigt seine missliche Lage und die vieler anderer wohl am deutlichsten: „Neige dazu, das Impfen in der Praxis einzustellen.“