Rund 20.000 bis 25.000 Booster-Impfungen werden in bayrischen Arztpraxen derzeit täglich durchgeführt (Symbolbild). Foto: dpa/Markus Scholz

Nach Auffassung des Ärzteverbands müsste allen Bürgern in Bayern schon nach fünf Monaten eine Auffrischimpfung gegen Corona angeboten werden können. Wie äußert sich der bayerische Gesundheitsminister?

München - In bayerischen Arztpraxen werden derzeit rund 20.000 bis 25.000 Booster-Impfungen täglich durchgeführt. Wie der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Wolfgang Krombholz, am Mittwoch erklärte, würde sich die Zahl durch kürzere Bestellfristen für den Impfstoff noch deutlich erhöhen. Es bestehe kein Druck, einen Termin zu machen, „denn der Impfschutz geht ja nicht nach fünf oder sechs Monaten verloren, sondern er nimmt nur graduell ab“, so Krombholz in einer gemeinsamen Mitteilung von bayerischem Gesundheitsministerium und Ärzteverbänden.

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Markus Beier, der Landesvorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbands, erklärte, sofern genügend Impfstoff in den Praxen verfügbar sei, „müssen in der aktuell äußerst dramatischen Situation zunächst Angehörige vulnerabler Gruppen geboostert werden“. Allen anderen Bürgerinnen und Bürgern müsse aber schon nach fünf Monaten eine Auffrischimpfung gegen Corona angeboten werden können.

Schutz vor einer Ansteckung lasse nach fünf Monaten langsam nach

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will ebenfalls Auffrischungsimpfungen gegen COVID-19 für alle schon fünf Monate nach dem vollständigen Impfschutz. Der Minister sagte, dass derzeit beobachtet werde, dass der Schutz vor einer Ansteckung nach fünf Monaten langsam nachlasse. Für ältere Menschen oder Menschen mit einer Immunschwäche, medizinisches und pflegerisches Personal seien die Auffrischungen besonders wichtig, um vor sogenannten Impfdurchbrüchen zu schützen.

Seit Anfang November können nach Ministeriumsangaben in Bayern alle Bürgerinnen und Bürgern Auffrischungsimpfungen bekommen. Nach Zahlen vom Mittwoch sind im Freistaat 67,5 Prozent erstgeimpft, 65,7 Prozent zweit- und 5,2 Prozent drittgeimpft.