Der Impfstoff gegen Covid-19 ist knapp und das weltweit. Auf Initiative von Südafrika und Indien fordern nun viele Länder der Südhalbkugel eine gerechtere Verteilung durch die Aussetzung von Patentschutz und Eigentumsrechten.
Stuttgart - Mehr als zwei Millionen Tote hat die Coronapandemie und die Verbreitung der Krankheit Covid-19 seit ihrem Ausbruch vor mehr als einem Jahr bislang weltweit gefordert. Mittlerweile sind erste Impfstoffe entwickelt, doch deren Produktion stockt und zeitgleich verbreiten sich erste Mutationen des Virus.
Viel Industrienationen haben anstelle einer koordinierten gemeinsamen Initiative, etwa im Rahmen der sogenannten Covax-Fazilität, im Alleingang für ihre Bevölkerungen Verträge mit den Pharmaunternehmen ausgehandelt. Dies führt nun zu einem Produktions- und Verteilungsstau.
Süden fordert Aussetzung des Patentschutzes
Gemeinsam mit 100 Staaten, vorrangig der Südhalbkugel, fordern nun Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, dass der Patentschutz und Schutz des geistigen Eigentums bestimmter Pharmaunternehmen durch die Welthandelsorganisation zeitweise aufgehoben wird. Damit soll eine breitere Produktion von Impfstoff und notwendiger Technologie ermöglicht werden bis eine weltweite Herdenimmunität erreicht ist.
Was spricht für und was gegen eine Aufhebung des Schutzes von Patentrechten an Impfstoffen während der Pandemie? Antworten geben im Video Elisabeth Massute von Ärzte ohne Grenzen, die als Sachverständige im Gesundheitsausschuss tätig ist, und Christian Gottschalk, der die rechtlichen Voraussetzungen einschätzt.