In Deutschland dürfen zur Zeit zwei Unternehmen ihre Impfstoffe an Menschen testen. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Damit Impfstoffe schneller verfügbar sind, will die EU die bisherigen Vorschriften lockern. Das soll aber nur während der Corona-Krise gelten.

Brüssel - Die EU will die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes beschleunigen und dafür Vorschriften für Arzneimittel mit gentechnisch veränderten Organismen vorübergehend lockern. EU-Beamte sagten am Mittwoch, es gebe vielversprechende Impfstoffe, die gegen das Coronavirus entwickelt werden. Sollten die Vorschriften aber nicht gelockert werden, könnte es zu Verzögerungen bei europäischen Studien kommen. Der Vorschlag, der von EU-Regierungen und Gesetzgebern unterstützt werden muss, wäre aber nur während des Virus-Krise gültig.

Zwei Unternehmen aus Deutschland testen bereits

Die EU-Kommission schlägt zudem lockerere Vorschriften für die Sprach- und Verpackungsanforderungen von Arzneimitteln und Impfstoffen vor, um deren rasche Verbreitung während der Pandemie zu erleichtern.

Weltweit forscht die Pharmaindustrie an Medikamenten gegen das neuartige Coronavirus. Eine ganze Reihe von Impfstoffprojekten wird bereits am Menschen getestet. Die Tübinger Biotechfirma CureVac startet als zweites Unternehmen hierzulande nach dem Mainzer Konkurrenten BionTech eine klinische Studie mit einem potenziellen Impfstoff.

2,4 Milliarden Euro um Impfstoffe zu kaufen

Die EU-Mitgliedsstaaten hatten zuletzt die Europäische Kommission beauftragt, in ihrem Namen über den Kauf erfolgversprechender Corona-Impfstoffe zu verhandeln. Sie befürworten einen Plan der Kommission, einen mit 2,4 Milliarden Euro gefüllten Fonds für den Kauf zu verwenden. Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande führen bereits separate Gespräche mit Pharmaunternehmen über Impfstoffe.