Nachlassende Disziplin bei der Einhaltung der Corona-Regeln könnte ein Grund für die steigenden Fallzahlen sein. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Nach einer kurzen Erholungsphase zeigen die Corona-Zahlen wieder nach oben. Warum? Stadt und Landkreis Esslingen wissen auf diese Frage keine Antwort. Riesige Hotspots mit Massenausbrüchen würde es nicht geben. Dagegen werden viele Einzelfälle verzeichnet.

Kreis Esslingen - Hohe Zahlen sorgen für eine niedergedrückte Stimmung. Im Landkreis und der Stadt Esslingen steigen die Corona-Werte nach einer kurzzeitigen Erholung wieder an. Schuld daran sind nach Angaben von Stadt und Landratsamt aber keine riesigen Hotspots.

Ausbrüche in mehreren Einrichtungen

Nein, klar lokalisierbare Ausbruchsherde existieren im Landkreis Esslingen nicht, sagt Andrea Wangner, Pressesprecherin im Landratsamt. Festgestellt werden konnten ihren Angaben zu Folge „viele familiäre Cluster“. Außerdem seien in 14 verschiedenen Einrichtungen und Betrieben im Landkreis Infizierten-Zahlen zwischen einem und sieben Fällen registriert worden. Durch die vielen vereinzelten Ausbrüche tut sich die Behörde schwer mit einem Erklärungsansatz. Andrea Wangner verweist aber auf die ansteckenderen Virus-Varianten. Bisher sei aber lediglich die britische Mutation im Landkreis nachgewiesen worden. Zur Höhe der Zahlen in der Region kann die Pressesprecherin keine Angaben machen. Sie verweist aber auf Werte des Robert-Koch-Instituts, wonach etwa 22 Prozent der Fälle in Deutschland auf Mutationen zurückzuführen seien.

Kontaktmanagement klappt

Durch die gesunkenen Zahlen der vergangenen Wochen kann Andrea Wangner aber auch eine gute Nachricht vermelden. Die Mitarbeitenden im Gesundheitsamt seien zwar durch die „Dauerkraftanstrengung“ stark belastet, doch derzeit könnten alle Kontakte Infizierter zurückverfolgt werden. Unterstützung durch Einsatzkräfte der Bundeswehr gab es in der Nachverfolgung von Kontaktpersonen bis Mittwoch vergangener Woche. Inzwischen haben sie ihren Einsatz dort beendet.

Nachlassende Corona-Disziplin

Von keinerlei Auffälligkeiten in einzelnen Unternehmen, Firmen oder Heimen spricht auch der städtische Pressesprecher Roland Karpentier. Allerdings würde nach Erfahrungen des städtischen Ordnungsamtes und den Beobachtungen weiterer städtischer Amtsleiter die Disziplin in der Bevölkerung beim Einhalten der Corona-Hygiene-Regeln stark nachlassen. An bestimmeten auch in Nicht-Pandemie-Zeiten attraktiven Stellen wie Spielplätzen, Grünanlagen oder Freizeiteinrichtungen kämen viele Menschengruppen ohne Einhaltung des Abstandes, ohne Mund-Nasen-Schutz und ohne Mengenbegrenzung zusammen: „Die Menschen sind unterwegs, als würde es kein Corona geben und als hätte das Virus nie existiert.“ Immer noch, so der Pressesprecher, würde aber die Ein-Personen-Besuchsregel in privaten Haushalten gelten. Er habe Verständnis für jeden Einzelfall, doch diese Entwicklung sei in ihrer Gesamtheit besorgniserregend.

Klinikum noch nicht überlastet

Noch keinen Grund zur Besorgnis sieht Anja Dietze vom Klinikum Esslingen. Denn die steigenden Zahlen an Covid 19-Erkrankungen würden sich in der Einrichtung bisher nicht niederschlagen. Im Klinikum würden vier Corona-Patienten auf der Intensivstation behandelt, zehn Infizierte würden sich auf der Isolierstation befinden: „Noch hat die Zahl der Behandelten nicht zugenommen.“ Einen Grund für die wieder höheren Krankenzahlen kann auch sie nicht nennen: „Wir finden dafür keine logische Erklärung.“

FFP2-Masken in Apotheke abholen

Bei der Eindämmung der Pandemie können FFP2-Masken helfen. Hier weist der Landesapothekerverband Baden-Württemberg darauf hin, dass die beiden Berechtigungsscheine für den Bezug der Masken aus Apotheken mit dem letzten Tag des Februars ablaufen. Es werde empfohlen, diesen Schein bis zum Ende dieser Woche in der Apotheke vor Ort einzureichen. Gegen eine Eigenbeteiligung von zwei Euro erhalte man sechs hochwertige Schutzmasken. Es könne zudem der Bezugsschein Nummer Zwei mitgebracht werden, der bis zum 15 April gültig ist.