Herzogin Kate und Prinz William kamen für die Gedenkminute in die Westminster Abbey. Foto: dpa/Aaron Chown

Die Windsors haben sich von den Folgen des Oprah-Interviews noch längst nicht erholt, doch die Pflicht ruft. Für eine Gedenkminute für die Opfer der Coronapandemie kamen Prinz William und Herzogin Kate in die Westminster Abbey.

London - Zum Jahrestag des ersten Corona-Lockdowns in Großbritannien hat das Königshaus der Opfer der Pandemie gedacht. Die Menschen im Vereinigten Königreich waren aufgerufen, den mehr als 125.000 Corona-Toten eine Schweigeminute zu widmen. Herzogin Kate und Prinz William waren dafür in die Westminster Abbey gekommen.

Die weltberühmte Londoner Kathedrale dient als Impfzentrum. William (38) erzählte freiwilligen Helfern, Kate (39) und er seien noch nicht geimpft worden. „Aber Ihr seid so schnell, das es nicht mehr lange dauern wird“, sagte der Queen-Enkel. Kate fragte eine pensionierte Krankenschwester, ob die Menschen Angst vor der Impfung hätten. „Einige weinen, einige sind erleichtert, einige glücklich. Aber niemand hat abgelehnt“, berichtete Sandy Thwaites. Im Vereinigten Königreich haben bisher etwa 28 Millionen Menschen eine erste Dosis erhalten, das ist rund die Hälfte der Erwachsenen.

Herzogin Kate trägt einen Entwurf ihrer Lieblingsdesignerin

Vor fast zehn Jahren hatten sich Kate und William in der Westminster Abbey das Ja-Wort gegeben. Am Dienstag trug Herzogin Kate einen cremefarbenen Mantel mit Stickereien, den die Modeblogger von „What Kate Wore“ als einen Entwurf von Kates Lieblingsdesignerin Catherine Walker erkannten. Auf die Mantelkleider der britischen Modeschöpferin setzt die Herzogin von Cambridge seit Jahren.

Der Termin bekam besondere Aufmerksamkeit, schließlich stehen die britischen Royals nach dem aufsehenerregenden Interview von Prinz Harry und Herzogin Meghan mit Oprah Winfrey Anfang März in der Kritik: Das Paar hatte der Familie unter anderem rassistische Untertöne vorgeworfen. Vor allem das Verhältnis der Brüder hat offenbar tiefe Risse bekommen.

Blumenstrauß für die Klinik, die Prinz Philip behandelte

Auch die Queen wendete sich am Dienstag an ihr Volk: „Während wir uns auf eine strahlendere gemeinsame Zukunft freuen, legen wir heute eine Pause ein, um über Trauer und Verlust nachzudenken, die so viele Menschen und Familien weiterhin empfinden, und würdigen den unermesslichen Dienst derer, die uns im vergangenen Jahr unterstützt haben“, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung von Elizabeth II. (94).

Die Königin schickte die Botschaft gemeinsam mit einem Blumengruß an das Krankenhaus St Bartholomew’s in London. Dort war ihr Mann Prinz Philip (99) vor wenigen Wochen am Herzen operiert worden.

„Dankbar für die Hingabe“

Prinz Charles schickte eine Videobotschaft: „Wir alle haben uns von dem Einfallsreichtum inspirieren lassen, den wir erlebt haben, sind dankbar für die Hingabe, die so viele gezeigt haben, und unbeschreiblich bewegt von den Opfern, die wir gesehen haben“, sagte der Thronfolger und Schirmherr der Hospiz-Organisation Marie Curie.

Eine freudige Botschaft an einem ansonsten nachdenklichen Tag gab es aber auch noch: Queen-Enkelin Prinzessin Eugenie wurde 30. „Wir wünschen Prinzessin Eugenie heute alles Gute zum Geburtstag“, twitterte der Buckingham-Palast am Dienstag zu einem Bild der lächelnden Jubilarin. Garniert wurde der Tweet mit einem Kuchen- und einem Luftballon-Emoji. Eugenie ist die jüngere Tochter von Prinz Andrew, dem dritten Kind von Königin Elizabeth II., und seiner geschiedenen Frau Sarah Ferguson. Sie wurde vor wenigen Wochen zum ersten Mal Mutter - Sohn August ist der neunte Urenkel der Queen.