Seit Donnerstag gibt es kostenlose Tests nur noch für Risikogruppen und andere Ausnahmefälle (Archivbild). Foto: dpa/Marcus Brandt

Die kostenlosen Corona-Bürgertests sind Geschichte. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund geht aber davon aus, dass es schon bald wieder flächendeckend unentgeltliche Tests geben muss.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert eine baldige Wiederaufnahme der kostenlosen Corona-Bürgertests. „Wir gehen davon aus, dass spätestens im Herbst, wenn die nächste große Corona-Welle droht, es wieder flächendeckend unentgeltliche Tests geben muss“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Die kostenlosen Schnelltests seien ein wichtiger Baustein für die Pandemie-Bekämpfung.

Seit Donnerstag gibt es kostenlose Tests nur noch für Risikogruppen und andere Ausnahmefälle. Für Tests etwa für Familienfeiern, Konzerte oder Treffen mit Menschen ab 60 werden drei Euro Zuzahlung fällig. Wer einen solchen Test will, muss unterschreiben, dass er zu diesem Zweck gemacht wird. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte die Einschränkung unter anderem mit den hohen Kosten für die Tests begründet.

„Chaoskurs in der Gesundheitspolitik“

Ärzte fürchten, die Anspruchsvoraussetzungen könnten nicht ausreichend geprüft werden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die für die Abrechnungen zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen hatten am Donnerstag daher in einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärt, dass sie Bürgertestungen „zukünftig nicht mehr abrechnen und auszahlen können“. Der Minister setzt auf eine Regelung mit den Ärzten in den nächsten Tagen.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge, warf Lauterbach einen „Chaoskurs in der Gesundheitspolitik“ vor. „Wir brauchen einen Wechsel weg von den milliardenteuren anlasslosen Bürgertests hin zu Testkonzepten, die die vulnerablen Gruppen schützen“, sagte der CDU-Politiker dem RND. Diese müssten dann auch unbürokratisch umsetzbar sein.