Foto: AFP

Europameister Portugal hat beim Confed-Cup Gastgeber Russland mit 1:0 besiegt. Cristiano Ronaldo erzielte mit einem frühen Kopfballtreffer sein 100. Länderspieltor.

Moskau - Dank Superstar Cristiano Ronaldo hat Europameister Portugal beim Confed Cup in Moskau klar Kurs auf das Halbfinale genommen und Gastgeber Russland mit dem 1:0 (1:0)-Erfolg am Mittwoch einen kräftigen Dämpfer versetzt.

Unbeeindruckt von den Vorwürfen des Steuerbetrugs in Spanien stellte Weltfußballer Ronaldo schon nach acht Minuten mit seinem Führungstreffer die Weichen auf Sieg. Nach herrlicher Flanke des Dortmunders Raphael Guerreiro überwand Portugals Rekordtorschütze mit seinem 74. Länderspieltreffer den russischen Torwart Igor Akinfejew in dessen 100. Länderspiel per Kopf aus fünf Metern. Fjodor Kudrjaschow und die gesamte russische Abwehr sahen dabei gleichfalls gar nicht gut aus.

Portugal reicht ein Remis

Die Russen (3 Punkte) müssen nach ihrem 2:0-Auftaktsieg gegen Neuseeland nun ihr letztes Vorrunden-Spiel gegen Mexiko am Samstag voraussichtlich gewinnen, um nicht vorzeitig die Segel streichen zu müssen. Nur die ersten beiden Teams jeder Gruppe erreichen die Halbfinals. Portugal verfügt nun über vier Punkte und steht zu gleicher Zeit gegen Neuseeland vor einer Pflichtaufgabe. Den Iberern fehlt nur noch einen Zähler zum sicheren Halbfinaleinzug.

Russland begann bei anfänglich strahlendem Sonnenschein mit einigem Selbstbewusstsein und wurde von den 42 759 Zuschauern im ausverkauften Spartak-Stadion der Hauptstadt lautstark unterstützt. Doch nach dem Schock in Minute acht offenbarte sich zunehmend ein Klassenunterschied. Portugal ließ in weiten Phasen der ersten Halbzeit den Ball gekonnt laufen, bei Russland kamen viele Pässe lange Zeit nicht in der Spitze an.

So war es Jubilar Akinfejew zu verdanken, dass Russland nicht schon vor der Pause hoffnungslos in Rückstand geriet. Nachdem sich Ronaldo unbedrängt von rechts dem russischen Tor genähert hatte, reagierte der Kapitän mit einer glänzenden Fußparade (32.). Auch nach Wiederbeginn machte der 31-Jährige im Kasten der WM-Gastgeber seinen Fehler beim 0:1 mehr als wett, als er sich nach einem gefährlichen Kopfball gegen Stürmer-Talent Andre Silva auf dem Posten zeigte (50.).

Russen bauen selten Druck auf

Nachdem der Favorit seine Chancen nicht nutzte, kamen die Russen nach einer Stunde besser ins Spiel, erzielten im Mittelfeld zumindest Ausgeglichenheit. Dortmunds Guerreiro war da schon nicht mehr auf dem Feld, verletzt am Sprunggelenk verließ er - von zwei Helfern gestützt - nach 65 Minuten humpelnd das Stadion.

Doch Gefahr für das Gehäuse von Portugal-Keeper Rui Patricio drohte auch in der Drangphase der Russen selten. Heftig gestikulierte jedoch Trainer Fernando Santos, dass sich sein Team nicht zu stark hinten rein drängen lassen solle. Doch die Effektivität der Russen ließ zu wünschen übrig, so dass die Portugiesen den Sieg über die Zeit brachten.

Der Europameister-Trainer hatte seine Elf gegenüber der Eröffnungspartie gegen Mexiko (2:2) auf insgesamt vier Positionen verändert und neben Andre Silva auch dem anderen Jungstar Bernardo Silva (22 Jahre) eine Chance gegeben. Beide Silvas wechseln nach dem Confed Cup für zusammengerechnet 88 Millionen Euro zu Manchester City (Bernardo Silva) beziehungsweise AC Mailand (Andre Silva).