Nur Sekunden fehlten Mexiko zum Erreichen des dritten Platzes beim Confed-Cup. Doch durch ein Tor in der Nachspielzeit sowie einen verwandelten Elfmeter in der Verlängerung schnappte sich Europameister Portugal in Moskau doch noch den Sieg.
Moskau - Auch ohne Weltfußballer Cristiano Ronaldo hat sich Portugal den dritten Platz beim Confederations Cup gesichert. Der Europameister gewann am Sonntag nach Verlängerung 2:1 (1:1, 0:0) gegen Gold-Cup-Champion Mexiko. Pepe (90.+1 Minute) und Adrien Silva (104./Handelfmeter) erzielten vor 42 659 Zuschauern in Moskau die Tore für die Südeuropäer. Luis Neto traf per Eigentor (54.) für die Elf um den Leverkusener Javier „Chicharito“ Hernandez, die am Donnerstag durch die 1:4-Halbfinal-Niederlage gegen Deutschland das Endspiel der Generalprobe für die Weltmeisterschaft 2018 verpasst hatte.
Beide Teams beendeten die Partie mit nur zehn Spielern, weil in einer turbulenten Verlängerung zunächst der Portugiese Nelson Semedo (106.) und dann der Mexikaner Raul Jimenez (112.) Gelb-Rot sahen. Ronaldo war nach dem Halbfinale vorzeitig von der portugiesischen Mannschaft abgereist und zu seinen neugeborenen Zwillingen geflogen.
Portugal ohne Cristiano Ronaldo
Portugal hatte auch ohne seinen Offensiv-Superstar von Real Madrid die frühe Chance zur Führung. Mexikos Verteidiger Rafael Marquez foulte André Silva im Strafraum und mit Hilfe des Videobeweises entschied Schiedsrichter Fahad Al Mirdasi aus Saudi-Arabien auf Elfmeter. Der gefoulte Silva vergab jedoch die große Chance: Er scheiterte an Mexikos Keeper Guillermo Ochoa (17.). Nani, der Ronaldo als Kapitän vertrat (17.), und Pizzi (23.) hatten weitere Gelegenheiten für den Europameister.
Mexiko wurde durch Chicharito nach einer guten halben Stunde erstmals richtig gefährlich. Auch wenn beide Trainer ihre Startelf im sportlich wertlosen Duell ordentlich durcheinander gewirbelt hatten, sahen die Zuschauer eine muntere Partie.
Wenige Sekunden nach der Pause vergab Chicharito zunächst die große Chance zur Führung für Mexiko (46.), ehe Neto eine Hereingabe des Bundesligaprofis unfreiwillig ins portugiesische Tor beförderte. Portugal suchte die schnelle Antwort auf den Rückstand, doch erst in der Nachspielzeit gelang Pepe der Ausgleich (90.+1). In der Verlängerung zeigte Referee Al Mirdasi nach einem Handspiel des Mexikaners Layun dann zum zweiten Mal auf den Punkt und Adrien Silva traf zum 2:1 - ehe Semedo und Jimenez den Platz vorzeitig verlassen mussten.