Die große Bühne braucht sie nicht mehr: Käthe Lachmann Foto: dpa/Christoph Hardt

Sie trat erfolgreich als Comedian auf Bühnen und im Fernsehen auf. Dann zwangen PanikattackenKäthe Lachmann zum Aufhören. Die Rolle des traurigen Clowns passt trotzdem nicht zu ihr.

Reutlingen/Hamburg - Als die Angst sich schon wie klebriger Kochkäse über ihr Leben gelegt hatte, traute sich Käthe Lachmann nicht mehr, vor anderen Menschen zu essen oder zu trinken. Zu groß war die Panik, sich zu verschlucken und vor aller Augen elendiglich zu ersticken. Also erfand Käthe Lachmann Ausreden: dass sie Magen-Darm-Probleme hat zum Beispiel. Oder dass sie gerade erst ordentlich gefrühstückt hat. Oder dass sie fastet. Und während Kollegen und Freunde beisammensaßen zu Geschäftsessen, Grillfesten oder beim Osterbrunch und sich überlegten, ob die Käthe jetzt eine Essstörung hat, ging sie aufs Klo und verdrückte eine mitgebrachte Banane – kein Witz! Zu Hause aß ihr Freund oft in der Küche, sie im Wohnzimmer. „Eine Angststörung ist irrational“, sagt Käthe Lachmann, heute, fünf Jahre später.