Nicola Moser, die Schwester des Mordopfers Brigitta Jacobi, ist „erschüttert“ über die Erlebnisse der Ex-Frau des Mordangeklagten. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Es ist ein mutiger Schritt. Die Ex-Ehefrau eines Mannes, der vor über 20 Jahren zwei Frauen umgebracht haben soll, sagt nun doch vor Gericht aus. Zu ihrem Schutz unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Nun ist sie doch gekommen. Sie hätte die Konfrontation vermeiden, sich wieder auf ihr Zeugnisverweigerungsrecht als geschiedene Ehefrau berufen können. Nun aber, beim Revisionsprozess um einen Frauenmord 1995 in Sindelfingen, erscheint die Zeugin doch im Landgericht. Kaum eine andere als sie kennt den Mann besser, der vor fast 28 Jahren die 35-jährige Brigitta Jacobi nahe des Breuningerlands auf offener Straße niedergestochen haben soll. Die 59-Jährige schildert Abgründe einer Beziehung, die bisher nur indirekt über Akten und Ermittlungen beleuchtet worden ist.