Unbekannte haben in der Nacht auf Samstag die Herrentoilette im Billie Jean zerstört – sechs Urinale wurden aus der Wand gerissen. Foto: STZN

Nachdem Unbekannte im Billie Jean die Toiletten zertrümmert haben, ist das Entsetzen groß. Dabei sind Clubtoiletten schon lange im Fokus von Vandalen, erzählen Clubbetreiber und Wirte aus Stuttgart.

Stuttgart - Sechs Urinale liegen in Trümmern vor der rot gekachelten Wand der Herrentoilette. Unbekannte haben in der Nacht auf Samstag im Club Billie Jean an der Lange Straße gewütet und vandaliert, der Betreiber Yusuf Oksaz ist stinksauer und die Polizei tappt mit ihren Ermittlungen bislang im Dunkeln. Dabei ist Vandalismus im Stuttgarter Nachtleben leider die Regel und nicht die Ausnahme. Clubbetreiber und Wirte erzählen in unserer Bildergalerie, was sie an blinder, stumpfer Zerstörungswut schon erleben mussten – und wie sie versuchen, sich dagegen zu wehren.

 

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Auch das Club-Kollektiv Stuttgart, ein Verein mit Verbandsfunktion, der etwa 40 Stuttgarter Clubbetreiber unter seinem Dach versammelt, betrachtet das Problem nicht als Einzelfall: „Solche Aktionen sind nicht nur für die Clubbetreiber mehr als ärgerlich“, sagt Colyn Heinze vom Vorstand, „sie geben auch ein schlechtes Bild nach außen, schrecken Publikum ab und sind negativ für das Stuttgarter Nachtleben an sich.“ Deshalb benötige man neben individuellen Maßnahmen der Clubs auch gesamtheitliche Konzepte.

Das Polizeipräsidium Stuttgart geht beim jüngsten Vorfall im Billie Jean von einem Sachschaden in Höhe von 3000 Euro aus. „Wahrscheinlich werden solche Fälle selten angezeigt“, sagt ein Sprecher der Polizei.