Malo-Wirt Lorenz Grohe (rechts) mit seinen Kollegen Gianluca Abastante (links) und Viktor Schmidt in ihrem neuen Club Kiki, der in der Nacht zum Samstag eröffnet wird. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Kiki ist neu in der Stadt. Kiki liebt „Glitz and Glam“, so steht es in VIP-Einladung. In der Nacht zum Samstag wird der Club Kiki in der früheren Dixieland Hall eröffnet. Die Macher um Malo-Wirt Lorenz Grohe wollen ein neues Kapitel im Partyleben von Stuttgart schreiben.

Kurz vor der großen Eröffnungsparty ist der Club Kiki an der Marienstraße 3 B unterhalb des Einkaufszentrums Gerber eine hektische Baustelle. Mehrere Männer haben viel zu tun, die Kellerräume auf Hochglanz zu bringen. Die neuen Möbel sind noch von Plastikschutz umhüllt. Kabel hängen von der Wand. An der Theke, wo die Ziffern 0711 leuchten, wird eifrig geschraubt. Genau so muss es sein, lobt Cavos-Wirt Hiki Ohlenmacher, der bei seinem Kumpel Lorenz Grohe am Abend vor dem Start vorbeischaut. Ein gutes Omen sei es, sagt er, „wenn vorne die ersten Gäste kommen und hinten die letzten Handwerker verschwinden“.

Zur Eröffnungsnacht hat sich die komplette Familie Nopper angekündigt

An diesem Freitag, 16. Dezember, werden die ersten Gäste gegen 23 Uhr erwartet. Steil geht es die Treppen herunter, die einst beim Hotel Ketterer in die Dixieland Hall führten, die im April 1972 eröffnet worden ist – und nun ist alles anders. Vielleicht nicht ganz: Weiterhin soll Einzigartiges im Untergrund geboten werden. Bis 2020, also mehrere Jahrzehnte lang, wurden in diesem Keller wichtige Kapitel in der Musikgeschichte der Stadt geschrieben. Jetzt wollen Lorenz Grohe, bekannt als Betreiber des preisgekrönten Dschungelrestaurants Malo, und seine Kollegen Gianluca Abastante, Viktor Schmidt sowie Tobias Küting neue Erlebnisse beim stilvollen Feiern möglich machen. „Zur Eröffnungsnacht sind alle Tische im Kiki ausgebucht“, freut sich Grohe. Mit dabei seien zahlreiche Gastronomen, etliche Stadtpromis sowie die komplette Familie Nopper. OB Frank Nopper werde mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen kommen.

Schwere Zeit

Lorenz Grohe durchlebt eine schwere Zeit – und will doch die „Herausforderung“, von der er spricht, annehmen. Sein Vater Matthias Grohe, mit dem er das Malo beim Rathaus gegründet und geführt hat, ist vor fünf Wochen überraschend im Alter von 60 Jahren gestorben. Allein schon für ihn will der Sohn alles geben für einen weiteren Erfolg. „Wenn der Club Kiki gut wird, wäre mein Vater umso stolzer“, sagt der 24-Jährige, der künftig zwischen beiden Orten pendelt.

Das Konzept von Kiki erklärt Lorenz Grohe so: „Wir wollen, dass die Leute das Feiern wieder wertschätzen. Irgendwann ist alles selbstverständlich geworden. Wir wollen den Weg gehen, alles bewusster und schöner zu erleben.“ Der noble Club, der seine Vorbilder in London oder New York sucht, richtet sich an die leicht älteren Partygänger. Unter 21 Jahren darf keiner rein. „Tanzbare Musik“ soll laufen, von internationalen DJs aufgelegt, „aber kein Techno“. Wie lautet der Dresscode? „Wir geben keinen aus“, antwortet Grohe, „sobald die Leute im Kiki waren, werden sie sich von selbst schicker anziehen.“

Die vier Macher haben den Frauennamen Kiki für ihren neuen Club gewählt, weil er kurz und knapp sei, also gut klinge und zeige, dass man sich vor Frauen verneige. Vor dem Frauenklo gibt’s eine Spiegelwand mit Lichterketten, wie man sie vom Christmas Garden kennt. Ein neues Selfie-Paradies könnte entstehen.

Nach Mitternacht werden Kiki-Fahnen wehen

Am ersten Wochenende wird der „Secret Room“ ausnahmsweise für alle zum Kennenlernen geöffnet sein, in dem die Leuchtschrift lautet: „You have been warned.“ Künftig kann der abgeschlossene Raum exklusiv gebucht werden für VIPs, Sponsoren und Stars, die mit einem Code reinkommen und unter sich sind. Gianluca Abastante, einer der Macher, ist gut vernetzt in der heimischen Promiszene – zuletzt hat er im Amici an der Seite von Michael Wilhelmer, dem Gastronomen des Jahres im „Schlemmeratlas“, gearbeitet. Einen Running-Gag haben sich die Betreiber des neuen Clubs ausgedacht: Künftig werde man immer zur selben Zeit nach Mitternacht Kiki-Fahnen schwenken und einen ganz besonderen Hit spielen, der bisher noch streng geheim gehalten wird. In der Nacht zum Samstag will Stuttgarts Neue das Geheimnis lüften.