Freiwillige reinigen den Bereich um den Eckensee. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Wegen der Corona-Pandemie konnte das Clean Up Network längere Zeit nicht aktiv werden. Nun haben dessen Helfer wieder Hand angelegt. Am Eckensee in der Stuttgarter City haben sie jede Menge Unrat gefunden.

Stuttgart - Die Menschen, die am Eckensee im Oberen Schlossgarten ihre Zeit verbringen, haben in den letzten Wochen nicht gerade positive Schlagzeilen geliefert. Diesen Sonntag sieht das etwas anders aus. Von 14 Uhr an beginnen rund 20 Freiwillige mit Müllsäcken, Zangen und Handschuhen bewaffnet den Müll rund um den See aufzusammeln. Initiator ist das Cleanup Network, das regelmäßig solche Aufräumaktionen veranstaltet.

Die engagierten Helfer fischen am Sonntag vor allem Zigarettenstummel aus Gebüschen und von Grünflächen: „Es ist total krass zu sehen, wie viel hier rumliegt, wenn man mal genauer hinschaut, ich bin gerade echt geschockt“, sagt Anna Zubkov aus Stuttgart-West, die heute das erste Mal bei einer Aufräumaktion mithilft. Bereits zum fünften Mal nimmt hingegen die 23-jährige Celine aus Weinstadt an einer Aktion des Netzwerks teil. Sie sei froh, dass nach der Zwangspause durch die Corona-Pandemie nun endlich wieder solche Aktionen stattfinden: „Ich habe sonst auch auf dem Weg zur Arbeit mal Müll aufgesammelt, das fiel alles flach, weil ich nur im Homeoffice war.“

Viele Menschen schauen genauer hin

Auch die Mitglieder des Netzwerks freuen sich, nach der Pause durch den Lockdown nun endlich wieder gemeinsam sauber machen zu können, sagt Isabel Mayer, die seit rund einem Jahr Teil des Cleanup-Netzwerks ist: „Wir haben aus Sicherheits- und Hygienegründen die meiste Zeit nichts gemacht, dann aber auch Aktionen auf Social Media gestartet. Das gemeinsame Sammeln und am Ende des Tages zu sehen, was man gemeinsam schaffen kann, das hat schon gefehlt“.

Trotz der Zwangspause findet Mayer aber, dass die Pandemie auch positive Auswirkungen auf das Müllempfinden der Menschen hat: „Klar liegen Masken und Becher rum. Aber viel mehr Menschen gehen auch mit offenen Augen durch die Welt, weil sie Zeit dafür haben.“