So soll der Außenbereich an der Wiener Straße aussehen. Zwischen 400 und 500 Quadratmeter werden den Mädchen und Buben zur Verfügung stehen. Foto: CJD

Ein riesiger Außenbereich für 30 Kinder: Im September nächsten Jahres eröffnet das CJD Stuttgart an der Wiener Straße eine neue Kita. Zwischen 400 und 500 Quadratmeter stehen im Freien zur Verfügung.

Stuttgart-Feuerbach - Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) wird in Feuerbach eine zweite Kindertagesstätte eröffnen. Ab September kommenden Jahres sollen 30 Mädchen und Buben im Alter bis sechs Jahren in zwei Gruppen in den Räumen des CJD an der Wiener Straße 260 unterkommen. Derzeit werden schon 45 Kinder vom CJD auf dem ehemaligen Krankenhaus-Areal betreut.

Die Pläne für eine weitere Kita gibt es schon lange. „Wir haben aber jede Menge Auflagen erhalten, mussten Korrekturen und Nachbesserungen vornehmen“, sagt der Gesamtleiter im CJD Württemberg, Harald Gerharth. „Das liegt am Gebäude.“ Nun käme noch der Brandschutzexperte vorbei und dann könne es hoffentlich im Januar oder Februar mit dem Umbau losgehen. 550 000 Euro investiert das CJD in die neue Kita. „Den Außenbereich haben wir da aber ausgeklammert. Den wollen wir selbst machen“, sagt Gerharth. Dennoch kostet er natürlich Geld.

Am vergangenen Mittwoch bekam das CJD 40 000 Euro von ihrer eigenen Kinder- und Jugendstiftung, unter deren Dach mittlerweile 32 Unterstiftungen gegründet wurden. „Unser Kapital beträgt mehr als 10 Millionen Euro“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Berthold Kuhn. „400 000 Euro schütten wir dieses Jahr an die Einrichtungen des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands aus. Sicherlich bleiben 20 Prozent der Mittel in Baden-Württemberg.“ Er freue sich, dass das Geld in Feuerbach in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fließe.

Auch 5000 Euro für eine Reittherapie

Die 30 Mädchen und Buben, die in der neuen Bildungskindertagesstätte „Weltentdecker“ betreut werden, können sich schon jetzt auf eine tolle Außenanlage freuen, sagt die Kita-Leiterin Mareike Wandel. „Das Außengelände soll naturnah alle Sinnesbereiche, die Lebenslust und Freude an der Bewegung anregen.“ Auf dem Boden liegende Baumstämme würden zum Klettern und Balancieren einladen. Man könne Tiere beobachten oder sich aus heruntergefallenen Ästen eine Höhle bauen. „Motorisches Geschick ist dann auf der Bobby-Car-Rennstrecke gefragt oder wenn es auf die Vogelnest-Schaukel oder auf das im Boden integrierte Trampolin geht“, sagt Mareike Wandel. Zudem gebe es ein Duftbeet oder auch einen Wasser- und Matschbereich. „Insgesamt werden wir eine Außenfläche haben, die zwischen 400 und 500 Quadratmeter groß sein wird“, betont die Kita-Leiterin. Wenn in der Regel pro Kind zehn Quadratmeter an Außenfläche der Normalfall seien, so habe hier jedes Kind fast 16 Quadratmeter zur Verfügung.

Inhaltlich orientiere sich das Konzept der CJD-Kita ein wenig am Leitbild von Maria Montessori: „Hilf mir, es selbst zu tun.“ In der Einrichtung an der Wiener Straße stehe aber auch das Thema Inklusion ganz oben auf der Prioritätenliste. „Wir wollen allen Kindern die Chance auf Bildung ermöglichen“, sagt Mareike Wandel.

Am Mittwoch konnte sich aber nicht nur die Kita-Leiterin über eine Spende freuen, sondern auch ihre Kollegin Alice Ehlich. Die Leiterin der Autismus-Wohngruppe im CJD Stuttgart erhielt 5000 Euro aus der Stiftung, um weiterhin eine Reittherapie für Jugendliche mit Autismus in Ludwigsburg anbieten zu können. Die sechs 15- bis 19-Jährigen haben im Oktober mit ihrer zweiten Therapie begonnen. „Wenn sich die Jugendlichen mit den Pferden beschäftigen, ist das besonders nachhaltig“, sagt Alice Ehlich. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers werde verbessert und die Konzentration gesteigert. „Mit der Arbeit am Pferd übernehmen die Jugendlichen auch mehr Verantwortung und erhalten mehr Sozialkompetenzen.“

Das CJD bietet jährlich 155 000 jungen und erwachsenen Menschen Orientierung und Zukunftschancen. Sie werden von 9500 hauptamtlichen und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden an mehr als 150 Standorten gefördert, begleitet und ausgebildet. Grundlage ist das christliche Menschenbild mit der Vision „Keiner darf verloren gehen“.