Rund 2000 Besucher freuten sich über die Wasserrutsche im Süden. Foto: factum/Granville

Der Bezirksbeirat zieht Bilanz zur City-Slide-Aktion. Einen Tag lang gab es an der Etzelstraße eine Riesenrutsche.

S-Süd - Die Aktion City Slide ist auf geteilte Resonanz gestoßen. Während sich im vergangenen August viele junge Menschen und Familien auf der Riesenwasserrutsche vergnügten, ärgerten sich gleichzeitig Anwohner über den Lärm und die Straßensperrung. Diese Bilanz zog der Bezirksbeirat Süd. Rund 2000 Besucher hatte die Aktion der Kölner Firma City Slide an die Etzelstraße gelockt. Die 300 Meter lange Rutsche war für einen Tag dort aufgebaut.

Bedenken gab es schon vor der Veranstaltung

Der Bezirksbeirat Süd hatte die Veranstaltung nach längeren Überlegungen und mit Bedenken genehmigt. Einige wenige Beschwerden seien beim städtischen Ordnungsamt nach der Veranstaltung eingegangen, teilte der Bezirksvorsteher Raiko Grieb in der jüngsten Sitzung des Gremiums mit. Beklagt wurde vor allem die zu lange Sperrung der Straße – etwas mehr als einen Tag – und der Lärm durch die Musik. Er selbst empfand die Veranstaltung als „sehr friedlich“, aber eben auch zu laut. Erst nach Beschwerden hätte der Veranstalter, die Kölner City Slide GmbH, die Lautstärke herunter gedreht.

Anwohner kritisiert Wasserverschwendung

Der Anwohner Reinhold Weh äußerte sich in der Sitzung des Gremiums ebenfalls kritisch. Er bemängelte dieselben Punkte. Viel schlimmer findet er aber die Verschwendung von Unmengen an Wasser. Nach Angaben des Veranstalters benötigte man für die achtstündige Rutschpartie circa 300 000 Liter Wasser.

Corinne Brenner (Grüne) und Gertrud Moll wiederum missfiel nicht nur die unnötige Verschwendung von Ressourcen. Sie kritisierten, dass die Veranstaltung mit 20 Euro pro Ticket zu teuer war „Es hätte Karten für sozial Benachteiligte geben sollen“, erinnerte Moll. Das hatte ein Vertreter der Firma während des Genehmigungsprozess zugesichert. Auch hätten die Anwohner „großzügig“ mit Freikarten versorgt werden sollen. Beides ist nach Informationen der Lokalpolitiker jedoch nicht geschehen.

Junge Menschen haben Freude

Auch wenn einiges nicht ganz korrekt ablief, sieht Wolf-Dieter Wieland (FDP) vor allem das Positive: „Die jungen Menschen haben Freude gehabt.“ Auch Ernst-Udo Abzieher (AfD) hält die Veranstaltung für eine Bereicherung für den Süden. „Es gibt ja kein Menschenrecht auf Wasserrutschen. Ich kann mir auch vieles nicht leisten.“

Die City Slide GmbH, die mit ihrer Rutsche schon in mehreren deutschen Großstädten zu Gast war, äußerte sich zu der Kritik nicht. Der Geschäftsführer ist schlicht – wie eigentlich vereinbart – nicht in der Sitzung am vergangenen Dienstag erschienen. Die Anfrage unserer Zeitung blieb ebenfalls unbeantwortet.