Wie die Mutter, so die Tochter: Kaia Gerber (links) tritt in berühmte Fußstapfen. Ihre Mutter Cindy Crawford war in den 90er Jahren eines der gefeierten Supermodels. Foto: AP

Es scheint in der Familie zu liegen: Kaia Gerber, die Tochter von Cindy Crawford, zählt zu den gefragtesten Models. Nun hat Karl Lagerfeld die 16-Jährige für sich entdeckt und mit ihr eine gemeinsame Kollektion entworfen.

Stuttgart/ Malibu - Das Markenzeichen ihrer berühmten Mutter hat Kaia Gerber zwar nicht geerbt. Aber auch ohne den Leberfleck schräg links oberhalb der Oberlippe sieht die 16-Jährige ihrer Mutter ziemlich ähnlich. Leicht gewellte braune Haare, dunkle Rehaugen, volle Lippen, breite Wangenknochen, markante Augenbrauen und endlos lange Beine – Kaia Gerber wurden alle Voraussetzungen für den Job als Supermodel in die Wiege gelegt. Der bekannte Name ihrer Mutter hat sicherlich auch nicht geschadet, um sich selbst einen Namen im Modelbusiness zu machen. Zwei Millionen Follower auf Instagram verfolgen nicht nur die Karriere, sondern auch den Stil von Kaia Gerber. Ein Karriere-Vorteil, den Cindy Crawford in den 80er- und 90er-Jahren noch nicht hatte.

Ihr Name stammt aus dem Hawaiianischen

Kaia Gerber stand für ihre erste Werbekampagne für Young Versace bereits im Alter von zehn Jahren vor der Kamera. Mit 13 Jahren unterzeichnete sie ihren ersten Modelvertrag mit der renommierten Modelagentur IMG, die internationale Supermodels wie Gisele Bündchen, Karlie Kloss und Kate Moss unter Vertrag hat. Kaia, deren Namen aus dem Hawaiianischen stammt und soviel wie Meer bedeutet, gilt in der Modebranche eigentlich schon lange als das nächste große Supermodel. Models dürfen für internationale Designer allerdings erst auf den Laufsteg, wenn sie mindestens 16 Jahre alt sind. Das Modemagazin „Vogue“ hat sich kürzlich gar dazu verpflichtet und die Modewelt aufgerufen, Models erst ab 18 Jahren zu beschäftigen.

Kaias Bruder Presley arbeitet auch als Model

Kaia Gerber wurde am 3. September 2017 16 Jahre alt. Nur vier Tage später gab sie ihr Laufsteg-Debüt während der New York Fashion Week für Calvin Klein. Und dann standen alle Zeichen auf Kaia. Es folgten Auftritte bei den „Big Four“ in New York, London, Mailand und Paris: Kaia reüssierte unter anderem bei den Schauen von Alexander Wang, Marc Jacobs, Burberry, Prada, Versace, Chloé, Miu Miu. In London eröffnete Kaia die Burberry-Show gemeinsam mit ihrem Bruder Presley (19), der ebenfalls als Model arbeitet. Er hatte sein Runway-Debüt bereits in einer Show für Dolce & Gabbana gegeben. Auch Kaias Vater Rande Gerber arbeitete früher als Model, ehe er erfolgreich ins Unternehmerfach wechselte.

„Kaia wird immer schöner und ich dachte, dass sei gar nicht mehr möglich“, schwärmte das Model Kendall Jenner einmal in einem Interview. „Wir versuchen alle, unsere Aufträge zu sichern bevor sie auf der Bildfläche erscheint. Wenn das passiert, werden wir alle pleitegehen“, sagte sie über ihre Kollegin und Freundin.

Ein Ritterschlag von Karl Lagerfeld

Das Finale einer beeindruckenden ersten Laufsteg-Saison für Kaia folgte am letzten Tag der Paris Fashion Week vergangenen September: Hier eröffnete sie die Show von Chanel im Grand Palais. Ein Ritterschlag von Karl Lagerfeld, der für Chanel und Fendi verantwortlich ist und ein Fan von Kaia zu sein scheint. Die verkündete überwältigt auf Instagram: „Ich habe die Show von Chanel eröffnet! Niemals hätte ich mir das erträumen lassen. Karl, Worte können nicht beschreiben, wie besonders das für mich war. Du bist eine Legende.“

Die Verbindung zwischen den beiden mündete nun in eine gemeinsame Kollektion. Am 30. August kommt die exklusive „Karl Lagerfeld x Kaia“-Kollektion auf den Markt. Dem Magazin „Vogue“ hat Lagerfelds neue Muse im Interview verraten, in welche Richtung der Look geht: „Ich komme aus Malibu, und die Leute dort ziehen sich auf diese kalifornische, lässige Art an“, sagte sie. „Und dann gibt es den Pariser Look, der sehr schick und auf den Punkt, aber eben auch cool und lässig ist. Karl und ich wollten diese zwei Welten zusammenbringen.“

In Erinnerung an das „Wild at Heart“-Fotoshooting von Peter Lindbergh

Dabei heraus gekommen sind zum Beispiel eine Lederjacke mit Grafitti-Logo, ein langgeschnittener Smoking-Blazer, der sich in einen Rock verwandeln lässt oder eine verwegene Bakerboy-Mütze, die an das bekannte „Wild at Heart“-Fotoshooting des Starfotografen Peter Lindbergh erinnert. Darin posierten 1991 die Supermodels um Claudia Schiffer, Linda Evangelista , Helena Christensen, Naomi Campbell und Co mit Motorrädern und Baker-Boy-Mützen aus Leder von Harley-Davidson für die US- „Vogue“. Unter ihnen natürlich auch die junge Cindy Crawford.

Obwohl ihre Mutter im Zentrum der Modebranche stand, hatte Kaia zunächst kein Interesse daran. „Ich wusste lange Zeit nicht, dass es Models gibt“, sagte sie der „Vogue“. „Wir hatten zu Hause Fotobände von Herb Ritts und Richard Avedon herumliegen. Ich wusste nicht wirklich, worum es sich da handelte oder warum sie da waren. Ich kann mich jedoch erinnern, wie ich mich irgendwann hinsetzte und sie mir ansah und einfach fasziniert war.“