Christoph Harting freut sich – ein bisschen zu viel? Foto: EPA

Goldmedaillen-Gewinner Christoph Harting spaltet mit seiner Aktion bei der Siegerehrung die (Netz-)Nation. Wie sehr darf man sich freuen? Und wie muss man sich dabei verhalten?

Stuttgart/Rio de Janeiro - Wie verhält man sich, wenn man auf dem Podium steht und die Nationalhymne seines Landes erklingt? Steht man ernst und andächtig da – singt im besten Fall auch mit? Oder darf es vielleicht auch ein bisschen lockerer sein? Schließlich gewinnt man nicht alle Tage eine Medaille bei Olympia?

 

Christoph Harting hat sich für locker entschieden. Ein bisschen zu locker, sagen die einen. Pubertär und idiotisch die ganz harten Kritiker. Aber es gibt auch genug Stimmen im Netz, die sein Rumgezappel auf dem Podium ganz und gar nicht schlimm fanden. Ganz im Gegenteil: Jeder darf sich doch so freuen, wie er will. Wir haben ein paar Reaktionen auf Facebook und Twitter gesammelt.

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Alexandra Peters fragt bei uns auf Facebook: „Wo steht eigentlich geschrieben wie man sich bei einer Siegerehrung zu verhalten hat? Der Typ war womöglich voller Adrenalin vor Freude und hat das gezeigt. Aber heutzutage wird Kindern auch mal schnell ADHS unterstellt, wenn sie nicht ruhig am Tisch hocken können. Fügt sich alles nahtlos ins Gesamtbild unserer spießigen Gesellschaft ein ...“.

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Und Fritz Reuter merkt an: „Bitte nicht freuen! Und ja nicht locker deutsch sein! Brexit-Radgoldjunge Sir (!!!) Wiggins macht während der Siegerehrung auf Mr.Bean und wird im Netz dafür abgefeiert. Ach Herr Gauck - sag doch was dazu ...“ Auch auf Twitter wird an diesen Moment erinnert:

Auch Andrea Scheuring ist der Meinung, dass sich jeder so freuen darf, wie er will: „Der Junge (im wahrsten Sinne des Wortes) hat Gold geholt und darf sich freuen, wie er will. Er hat was geleistet, anders als die ganzen Sesselfurzer, die vorm Fernseher ihr Bier trinken und hier ihre „fachmännischen“ Kommentare abgeben.“

Auch, dass er sich kurze Zeit später für sein Verhalten entschuldigt, sei völlig übertrieben:

Prominente Unterstützung gibt es beispielsweise auch von Politikern. So meldet sich Gregor Gysi auf Twitter zu Wort:

Auch Grünen-Politiker Daniel Mack stärkt Christoph Harting den Rücken:

Unterstützung gibt es auch seitens der SPD - von Marco Bülow:

Und der Fußball-Club Hertha BSC schiebt's auf die Berliner Luft:

Es gibt jedoch auch prominente Gegenstimmen. So etwa von Maria Höfl-Risch: