Der Musiker Chris de Burgh führte allein – am Mikrofon und den Instrumenten – durch das vollgepackte eineinhalbstündige Konzert in Esslingen. Foto: Michael Steinert

Der Weltstar Chris de Burgh startet seine Solo-Tour durch Deutschland mit einem Konzert auf der Burg in Esslingen. Mit fast 70 Jahren will er es noch einmal wissen. Echte Begeisterung kommt allerdings nur bei seinen größten Hits auf.

Esslingen - Kurz vor seinem siebzigsten Geburtstag will es Chris de Burgh noch einmal wissen – und zwar alleine. Zumindest auf der Bühne. Vor der historischen Kulisse der Esslinger Burg spielt der Ire ein gut eineinhalbstündiges Programm und wechselt dabei pausenlos zwischen den Instrumenten – Piano und Gitarre – hin und her. 3000 Fans lauschen dem Weltstar beim Auftakt seiner Solo-Tour auf der Burg-Wiese über Esslingen. Bis seine großen Hits aus den Achtzigern wie „High on Emotion“ und „Dont’t pay the Ferryman“ erklingen, müssen sie sich bis zum Einbruch der Dunkelheit gedulden.

Als Alleinunterhalter geht das Solo-Konzept de Burghs vor allem bei Schmusesongs wie „Tender Hands“ und „Missing you“ auf. Sich umarmende Pärchen schunkeln zur Melodie, auch wenn dem Sänger bei den höheren Tönen manchmal die Stimme versagt. Ohne Bandunterstützung wollen Lieder wie „Waiting for the Hurricane“ allerdings gar nicht ankommen. Der Star lässt sich davon nicht beeindrucken und animiert das Publikum mehrfach zum Mitklatschen. Das ziert sich. Der Funke springt nicht über, bis die ersten Töne von „Borderline“ erklingen. Applaus. „Tears are in my Eyes . . . and it’s breaking my Heart . . . “, singt de Burgh, ein paar weibliche Fans schmachten und singen mit brüchiger Stimme mit. So richtig aufzuwachen scheint der Rest erst, als de Burghs größter Hit „Lady in Red“ erklingt. Der Sänger hat dafür eine Überraschung parat und verschwindet von der Bühne. Zu finden ist er auf der Wiese, durch die Menge laufend haucht er den Song einer Dame in einem roten Kleid hinterher. Dann weiß er, jetzt wird es Zeit für die großen Hits: Zu „Dont’t pay the Ferryman“ wird sogar noch getanzt, nach „High on Emotion“ ist ihm Jubel sicher. Standing Ovations. Noch drei Zugaben und dann verabschiedet sich der Weltstar mit dem Lied „Goodnight“ vom 2012 erschienenen Album „Home“.