Der Chor Partial kommt zu einem ersten Deutschland-Auftritt nach Stuttgart Foto: Partial/Partial

Der Chor Partial präsentiert an diesem Sonntag in St. Maria die Vielfalt des Obertongesangs mit Schweizer Prägung

Stuttgart - Obertongesang: Sind das nicht diese seltsamen gurgelnden Laute, die manche Urvölker in Zentralasien pflegen? Man muss wohl schon Experte sein, um zwischen eben jenem Kehlkopfgesang und dem Obertongesang zu unterscheiden, der wiederum gar nichts mit Kastratengesang zu tun hat. Und speziell ist dann auch wieder, was der Chor Partial an diesem Sonntag, 17. November, 17 Uhr, in St. Maria, Tübinger Straße 36 anbietet: Obertongesang aus der Schweiz.

Wenn man die gesangstechnischen Feinheiten außer Acht lässt, dürfte das aber eine ziemlich kurzweilige Sache werden. Denn der Obertongesang ist bei unseren Nachbarn weitaus mehr in deren traditioneller Musik verankert, als man glaubt. Obertongesang – dessen Grundlage sind vor allem Naturskalen. Und auf diesen baut auch die traditionelle Musik für Alphörner auf oder das Jodeln. Oder die Musik für Naturhörner der verschiedenen Arten.

Die lebendige und ausgelassene Seite

Es gibt eben auch eine europäische Ausprägung , weiß das „Partial“-Chormitglied Timber Hemprich: „In Deutschland hat man sich damit vor allem in den 1960er und 1970er Jahren damit auseinandergesetzt. Der Komponist Karlheinz Stockhausen beispielsweise hat sich damit beschäftigt. Hier und in Amerika wurde die meditative Seite betont, in der Schweiz interessiert mehr die lebendige und ausgelassene Seite dieser Musik.“ Hemprich leitet in Stuttgart auch Seminare zum Thema Obertongesang, kann diese Technik auch gut und nachvollziehbar erläutern. An dieser Stelle soll aber der Hinweis von Hemprich genügen: „Die Klänge entstehen gefiltert wie auch bei einem Synthesizer“. 30 Sänger sind es derzeit bei „Partial“, die meisten kommen aus der Schweiz, einige auch aus Deutschland. Hier in Stuttgart ist ihr erster Auftritt in Deutschland. Und da wollen sie die hier geschilderte Vielfalt des Obertongesangs vorstellen. Eintritt frei, Spenden erbeten.

Erster Auftritt in Deutschland