Stummer Protest. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Uiguren, Hongkong-Bürger und verfolgte Christen machen auf ihre Lage in ihrer Heimat aufmerksam

Stuttgart - Wie haben die Chinesen in ihrer Heimat am letzten Samstag ihr Neujahrsfest gefeiert, möglicherweise auch im Zeichen des gefährlichen neuen Corona-Virus? – Die Chinesen, welche hier leben, haben dies genutzt, um auf die prekäre Menschenrechtslage in ihren Ländern aufmerksam zu machen.

Und das ist gar nicht so einfach an einem üblichen Einkaufs-Samstag nachmittag mitten auf der Königstraße. Denn die überwiegend jungen Leute vom Verein zur Verteidigung der Menschenrechte und Religionsfreiheit, die zu dieser Demonstration aufgerufen haben, setzen vor allem auf sachliche und detaillierte Informationen sowie auf persönliche Gespräche mit den Passanten. Laute oder spektakuläre Aktionen sind nicht so ihr Ding. Aber an dem großen Informationsstand nahe dem Schlossplatz fallen doch schnell jene Stichworte auf, die auch in unserer Berichterstattung eine Rolle spielen: Uiguren, Hongkong, die verfolgten Christen . . .

Sieben Vertreterinnen der Kirche des allmächtigen Gottes stehen wie ein Fels in der Brandung vor ihrem Transparent in dem geschäftigen Treiben, daneben hält ein Mann eine Flagge hoch mit Halbmond und Stern wie die türkische Fahne – hier allerdings vor blauem Hintergrund: Das ist die Flagge der uigurischen Unabhängigkeitsbewegung.

Ganz aktiv im Passantengewimmel sind die Vertreter aus Hongkong, fasst ausschließlich junge Menschen. So wie Uli, der für drei Jahre in Karlsruhe Mathematik studiert. „Ja, es wird eigentlich schon einiges berichtet über uns in den deutschen Medien“, bestätigt er, „aber letztlich ist es vor allem eine Sichtweise, die jener des Regierungsapparats entspricht. entspricht.“ Auch deshalb setzen sie lieber auf viele Informationen und Fakten, finden so auch Interessierte auf der Königstraße.