Südwestbank-Chef Wolfgang Kuhn geht. Foto: Südwestbank/Wilhelm Mierendorf

Mit dem Abschied von Kuhn geht eine Ära bei der Südwestbank zu Ende, kommentiert Sabine Marquard. Für die neuen Südwestbank-Eigner zählt alleine der kurzfristige Erfolg.

Stuttgart - Es ist ungewöhnlich und auch erklärungsbedürftig, wenn der Neue an der Spitze einer Bank älter ist als der Chef, der in den Ruhestand wechselt. Mit 66 Jahren soll Constantin von Oesterreich nun für die zukünftige Südwestbank stehen. Für eine Bank, die aufs Internet setzt und die von ihren neuen Besitzern völlig umgedreht wird. Das klingt sehr danach, dass die gemeinsame Zeit von Südwestbank-Chef Kuhn und den Kontrolleuren der Bawag nicht sonderlich harmonisch war. Was nicht verwunderlich wäre. Alles, wofür Kuhn steht, zählt für die Amerikaner nicht, die bei der Bawag das Sagen haben. Für die ehemaligen Manager des Finanzinvestors Cerberus zählt allein der kurzfristige Erfolg. Geschäftsbeziehungen aufzubauen heißt gerade im Mittelstandsgeschäft, auch Vertrauen aufzubauen. Doch Vertrauen ist keine Währung, die sich sofort in Euro auszahlt.