Mittwochmorgen, vor Sonnenaufgang in Paris: Lange Schlangen vor den Kiosken für die begehrte Ausgabe von "Charlie Hebdo". Foto: Getty Images Europe

Der erste "Charlie Hebdo" nach dem verheerenden Attentat auf die Redaktion des Satiremagazins war am Mittwochmorgen in Windeseile ausverkauft. Auf Twitter wurde #JaiCharlie zum Hashtag derer, die eines der begehrten Exemplare ergattert hatten.

Paris - #JeSuisCharlie ("Ich bin Charlie") war gestern, am Mittwoch war #JaiCharlie ("Ich habe Charlie") das Twitter-Hashtag der Stunde - es wurde von all den Glücklichen verwendet, die tatsächlich eine Ausgabe des Satire-Magazins ergattert hatten.

"Ich hab' ihn!"

Vor den Kiosken in ganz Frankreich bildeten sich lange Schlangen, noch bevor die Besitzer die Rolltore überhaupt hochgefahren hatten. Innerhalb von Minuten war das Satire-Blatt mit einem weinenden Propheten Mohammed und der Schlagzeile "Tout est pardonné" ("Alles ist verziehen") auf der Titelseite teilweise ausverkauft.

"Mittwoch, und Charlie Hebdo ist unauffindbar. Vielleicht in einer anderen Galaxie, einer Parallelwelt?"

Verärgerung rief hervor, dass bereits die ersten Exemplare für horrende Preise auf Ebay verkauft werden:

"Wir sind alle Charlie, außer den Arschlöchern, die Charlie Hebdo auf Ebay weiterverkaufen..."

"Charlie Hebdo wird schon auf Ebay verkauft ... ist das Euer Ernst?"

Spätaufsteher hatten praktisch keine Chance, eines der mittlerweile fünf Millionen Exemplare zu ergattern.

"Paris, 9.30 Uhr, immer noch viel los vor den Kiosken obwohl überall angeschrieben steht, dass die Vorräte leer sind."

"Die Frage des Tages ist nicht mehr: Bist du Charlie? sondern Hast du Charlie?"

"Habe alle Kioske des Viertels abgeklappert, nur um zu hören, dass es seit 7.30 Uhr keinen Charlie Hebdo mehr gibt..."

"Es ist einfacher, Charlie zu sein als Charlie zu haben."

Ein Spaßvogel twitterte: "Drei Stunden an einem Kiosk am Gare du Nord in der Schlange gestanden und dann für 175 Euro ein Exemplar bei einem illegalen Straßenhändler gekauft..."