Am Stuttgarter Hauptbahnhof soll der Lokführer nicht alle Türen geöffnet haben (Symbolbild). Foto: Leif Piechowski/Leif-Hendrik Piechowski

An manchen Stationen ließ er die Türen geschlossen, an anderen fuhr er gleich ganz vorbei: Die Bundespolizei hat einen völlig betrunkenen S-Bahn-Fahrer aus dem Verkehr ziehen müssen – seine Fahrt begann in Stuttgart.

Mit satten 2,8 Promille im Blut ist am Donnerstagabend ein sturzbetrunkener S-Bahn-Fahrer der Linie S60 von der Bundespolizei aus dem Verkehr gezogen worden, der zuvor gegen 22 Uhr auf einem Chaostrip durch Stuttgart und der Region unterwegs gewesen war. Unter anderem hatte der 43-Jährige zuvor an mehreren planmäßigen Stationen nicht gehalten, wie ein Polizeisprecher sagte. Teilweise soll er auf der Fahrtroute von Stuttgart nach Weil der Stadt die Türen auch gar nicht oder erst mit Verspätung geöffnet haben. Die Durchsagen habe der Mann genutzt, um über seinen Job und Arbeitgeber zu lästern, sagte der Sprecher.

Polizei ermittelt gegen den Mann

Als die S-Bahn an der Station Rutesheim ohne Halt vorbeirauschte, verständigte eine dort wartende Frau die Polizei. Sie hatte ihre Tochter an dem Bahnhof abholen wollen. Nachdem der Mann eine ungeplante Schleife fuhr, konnten ihn Beamte der Bundespolizei am Bahnhof in Korntal-Münchingen schließlich festnehmen. Ein freiwilliger Alkoholtest bestätigte den Verdacht, dass er alles andere als nüchtern war. Gegen den Mann wird nun wegen des Verdachts auf gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr ermittelt.