Wenn Kinder mit Autos zur Schule gebracht werden, kann das zu Chaos und Gefahren führen. Schulstraßen, meint Nicolas Fink (SPD), könnten Abhilfe schaffen. Foto: imago/Funke Foto Services

Wenn Kinder mit Autos zur Schule gebracht werden, kann das zu Chaos und Gefahren führen. Schulstraßen, meint Nicolas Fink (SPD), könnten Abhilfe schaffen.

Die Risiken durch Elterntaxis, mit denen Kinder zur Schule gebracht und abgeholt werden, sollen verringert werden. Der SPD-Landtagsabgeordnete Nicolas Fink schlägt in Esslingen die Einrichtung von Schulstraßen und -zonen mit zeitweisen oder dauerhaften Sperrungen für den Autoverkehr vor.

 

Elterntaxis mit ihrem Hol- und Bringdienst vor Schulen könnten zu gefährlichen Situationen führen, teilt Nicolas Fink mit. Das Parken von Autos in der zweiten Reihe, Staus sowie das Wenden auch über Gehwege in Schulnähe würden die Sicherheit gefährden. Schulstraßen und -zonen könnten Abhilfe schaffen. Auch mit Blick auf die Selbstständigkeit der Schüler könne diese Maßnahme begrüßt werden.

Nicolas Fink (SPD) schlägt Schulzonen und Schulstraßen in Esslingen vor. Foto: Ines Rudel

Ein Erlass des baden-württembergischen Verkehrsministeriums von Ende August sorge dafür, dass Kommunen einfach, rechtssicher und ohne großen bürokratischen Aufwand, Schulstraßen und -zonen einrichten können, so der Sozialdemokrat. Nicolas Fink hat daher nach eigenen Angaben in einem Schreiben an Oberbürgermeister Matthias Klopfer um eine Prüfung gebeten, ob die Einrichtung von Schulstraßen und -zonen in Esslingen ermöglicht werden könne. Kommunen haben laut Nicolas Fink zudem die Möglichkeit zur Schaffung von Hol- und Bringzonen: „Sofern ein eigenständiger Schulweg nicht möglich ist, können Eltern ihre Kinder in diesen Zonen kurz und sicher absetzen – ohne die unmittelbare Schulumgebung mit weiterem Verkehr zu belasten“.

Probeversuch in Kirchheim ist angelaufen

Ein Probeversuch ist in Kirchheim angelaufen: Als eine der ersten Maßnahmen im Land wird ein Abschnitt der Wollmarktstraße vor dem Freihof-Schulkomplex mit Grund- und Realschule mittwochs von Schulbeginn bis Schulende für Fahrzeuge gesperrt. Mit der Möglichkeit zur Einführung von Schulzonen und Schulstraßen möchte das Land auf oft chaotische Verkehrssituationen vor Schulen durch Elterntaxis mit unübersichtlichem Parken reagieren.

Laut ADAC wird jedes vierte Grundschulkind in Deutschland größtenteils zur Schule gefahren. Die Anzahl der Verkehrsunfälle auf dem Schulweg gibt das Verkehrsministerium mit 378 im letzten Jahr an. 2023 waren es 423 gewesen. Die Höhe der Anzahl der Unfälle durch Elterntaxis ist dabei unklar.

Bei Schulstraßen können ein oder mehrere Straßenabschnitte in Schulnähe für einen begrenzten Zeitraum etwa zu Beginn und Ende des Unterrichts gesperrt werden. In einer Schulzone wird eine Straße dauerhaft für den Verkehr gesperrt.