Der durch den Firmenwechsel erforderliche Tonnentausch im Kreis Esslingen sorgt weiter für Ärger. Noch immer warten Kunden auf neue Behälter. Bis wann der Mülldienstleister RMG alle Reklamationen abgearbeitet haben will.
Die Beschwerden über den Mülldienstleister RMG reißen nicht ab. Seit Jahresbeginn ist das hessische Unternehmen für die Entsorgung von Leichtverpackungen im Landkreis Esslingen zuständig – und der mit dem Firmenwechsel verbundene Tausch der Gelben Tonnen sorgt weiter für große Verärgerung. Offiziell gilt die Aktion als beendet, dennoch beklagen zahlreiche Kreisbewohner gegenüber der Zeitung, dass die alten Behälter trotz der Registrierung nicht gegen einen neuen ausgetauscht wurden.
So mancher hat Abenteuerliches zu berichten. Ein Plochinger etwa: Er habe seine zwei Gelben Tonnen zum Tauschtermin rausgestellt, beide seien auch mitgenommen worden. Doch Ersatz dafür habe es nicht gegeben. Auf Nachfrage habe ihm RMG mitgeteilt, er habe Anspruch auf nur eine Gelbe Tonne – und auf die warte er nun schon seit Wochen.
Statt einer Gelben Tonne stehen fünf Behälter vor der Tür
Einem Bewohner von Baltmannsweiler wurden zwar zwei alte Behälter gegen neue ausgetauscht. Weil er eine davon jedoch nicht mehr benötige, habe er sie abbestellen wollen, erzählt er. Daraufhin seien ihm drei weitere Gelbe Tonnen vors Haus gestellt worden, nun füllen also fünf Behälter seinen Hof. Die stelle er jedes Mal zum Abfuhrtermin an den Straßenrand – in der Hoffnung, dass die vier als überflüssig reklamierten Tonnen irgendwann doch noch eingesammelt werden.
Wer sich mit einem Anliegen an die Rohstoffmanagement GmbH (RMG) in Eltville wendet, braucht den Klagen der Betroffenen zufolge starke Nerven: Bei der Servicehotline werde man pampig abgewiesen, mitunter das Telefonat sogar abrupt beendet, schildern sie ihre Erfahrungen der vergangenen Wochen. Die Fax-Nummer, die auf der Bandansage von RMG zu hören ist, sei „tot“. Und auf Mails reagiere die Firma so gut wie gar nicht – und wenn, dann seien die Antworten eher vage.
RMG: Tonnen des Vorentsorgers weiter nutzen wie bisher
Eine Anwohnerin in Neuhausen, in deren Straße gleich mehrere Haushalte bis Ende März keine neuen Müllbehälter erhielten, erreichte dieser Tage eine Mail des RMG-Service-Teams. Kurz und knapp heißt es darin: „Gerne können Sie die vorhandene alte Gelbe Tonne Ihres Vorentsorgers weiter nutzen wie bisher. Wir werden auch diese zukünftig wie gewohnt leeren.“ Der Auftraggeber von RMG, die zu den Dualen Systemen Deutschland gehörende Zentek-Gruppe, teilte derselben Anwohnerin auf ihre Anfrage hin mit: „Da der Tonnentausch abgeschlossen ist, bekommen Sie keinen neuen Behälter mehr.“
Diese Informationen stehen jedoch im Widerspruch zu den Ankündigungen auf der Internetseite von RMG. Dem „Abzugsplan“ zufolge werden seit Mitte April im Landkreis Esslingen alle bisher eingegangenen Reklamationen und Änderungswünsche abgearbeitet. Als letzte Kommunen sind demnach Denkendorf, Esslingen und Ostfildern bis zum 5. Mai an der Reihe. Freilich heißt es beim Entsorger: „Kurzfristige Änderungen vorbehalten.“
Weil man aus rechtlichen Gründen die Grundstücke nicht betreten dürfe, würden die Gelben Tonnen mit der Aufschrift RMG an den jeweiligen Grundstücksgrenzen aufgestellt, teilt die Firma mit. Damit erklärt sich ein Ärgernis, das ein Denkendorfer schildert: Seine neue Tonne stand nicht vor dem Haus, sondern weiter weg an einer Straßenkreuzung, wo er sie eher zufällig entdeckt habe.