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Der 35-Millionen-Mann Julian Draxler erzielte am Dienstag den Siegtreffer in der Champions League gegen Moskau. Mönchengladbach hingegen erwischte einen Fehlstart.

Wolfsburg - Der 35-Millionen-Mann Julian Draxler hat dem VfL Wolfsburg nach sechs Jahren ein erfolgreiches Comeback auf der Champions-League-Bühne beschert. Der Nachfolger von Kevin De Bruyne führte am Dienstag bei seiner Heimpremiere die Niedersachsen mit dem Siegtor und einer starken Leistung zum 1:0 (1:0) gegen den russischen Spitzenreiter ZSKA Moskau. Damit haben die Wölfe den ersten Schritt in Richtung Minimalziel Achtelfinale gemacht und sich vor der schweren Aufgabe beim englischen Fußball-Rekordmeister Manchester United und Bastian Schweinsteiger in zwei Wochen eine gute Ausgangsposition verschafft.

Großen Anteil am Startsieg in der Königsklasse hatte vor der enttäuschenden Kulisse von nur 20 126 Zuschauern insbesondere Draxler. Im Gegensatz zu seinem Debüt am Wochenende in Ingolstadt (0:0) zeigte der Club-Rekordeinkauf auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld sein Potenzial, was mit dem Führungstor in der 40. Minute auch belohnt wurde.

„Das war ein sehr guter Auftakt. Diese Spiele muss man gewinnen. Wir haben es sicher schon brillanter hinbekommen, aber heute zählte nur das Ergebnis“, sagte VfL-Manager Klaus Allofs, der sich aber zur Beruhigung einen zweiten Treffer gewünscht hätte. „Wir haben unsere Chancen schlecht verwertet. Es ist noch nicht die Sicherheit da, die du in solchen Situationen brauchst.“

Deutliches Übergewicht erspielt

Gegen eine tief stehende ZSKA-Mannschaft erspielte sich der VfL ein deutliches Übergewicht, hatte hohe Ballbesitzanteile - nur die Chancenverwertung war noch ausbaufähig. So scheiterte der oftmals unglücklich agierende Weltmeister Andre Schürrle mit einem Schuss aus halblinker Position an Russlands Nationalkeeper Igor Akinfejew (25.).

Spätestens in der 37. Minute hätte aber Daniel Caligiuri für die Führung sorgen müssen, als er nach einem langen Pass von Ricardo Rodriguez frei vor Akinfejew stand, mit seinem Torabschluss aber viel zu lange zögerte. So war es Draxler, der für die längst überfällige Führung sorgte. Der Ex-Schalker leitete den Angriff selbst ein, ehe er nach Flanke von Max Kruse per Kopf erst scheiterte, den Abpraller dann aber zur Führung über die Linie drückte.

Trainer Dieter Hecking, der seine Champions-League-Premiere feierte, hatte bereits mit der Aufstellung die Richtung vorgegeben. Der Coach hatte einen zweiten Sechser in Person von Joshua Guilavogui geopfert und dafür Kruse ins Team gebracht. Die Umstellung zahlte sich aus. Der Neuzugang aus Gladbach ging viele Wege und war an einigen Torszenen beteiligt. So wie in der 49. Minute, als er auf den eingewechselten Nicklas Bendtner flankte. Der Däne konnte den Ball aber ebenso wie eine Minute zuvor Caligiuri nicht im Tor unterbringen.

ZSKA harmlos

Und die Russen? Die in der Liga noch ungeschlagene Mannschaft von Leonid Sluzki lieferte eine biedere Vorstellung ab und präsentierte sich offensiv äußerst harmlos. So war VfL-Torhüter Diego Benaglio nahezu beschäftigungslos. Der Schweizer ist neben Marcel Schäfer, der auf der Bank saß, der einzige Spieler aus der 2009-er Mannschaft, die letztmals in der Champions League spielte. Exakt vor sechs Jahren waren die Wolfsburger ebenfalls mit einem Sieg (3:1) gestartet.

Diesmal machten sich die Wolfsburger das Leben aber selbst schwer. Sorglos agierte der DFB-Pokalsieger in der zweiten Halbzeit und machte viel zu wenig aus den sich bietenden Freiräumen, nachdem die Russen ihre Defensivhaltung ablegten. Es reichte aber trotzdem.

Fehlstart für Gladbach

Borussia Mönchengladbach hat auch in der Champions League einen Fehlstart hingelegt. Der sieglose Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga verlor am Dienstag beim FC Sevilla mit 0:3 (0:0). Beim ersten Auftritt in der europäischen Königsklasse seit 37 Jahren kassierte das Team von Trainer Lucien Favre damit die fünfte Pflichtspiel-Niederlage nacheinander.

Vor 42 000 Zuschauern trafen Kévin Gameiro (47. Minute) und Éver Banega (66.) für Sevilla jeweils per Foulelfmeter. Gameiro (50.) vergab zudem noch einen dritten Strafstoß des Europa-League-Siegers von 2014 und 2015. Jewgen Konopljanka (84.) sorgte für den Endstand.