Der BVB scheidet gegen Juventus Turin aus der Champions League aus. Foto: dpa

Die fetten Jahre sind vorerst vorbei. Der unwürdige Abschied aus der Champions League versetzte Fußball-Dortmund in Trauerstimmung.

Dortmund - Die fetten Jahre sind vorerst vorbei. Der unwürdige Abschied aus der Champions League versetzte Fußball-Dortmund in Trauerstimmung.

Nach vier Spielzeiten mit zum Teil hochgelobten Auftritten muss der Revierclub vorerst ohne die üppigen Zusatzeinnahme und das Rampenlicht der Königsklasse auskommen. Kapitän Mats Hummels machte aus seiner Enttäuschung über das 0:3 (0:1) im Achtelfinal-Rückspiel gegen Juventus Turin keinen Hehl: "Jeder, der in den letzten Jahren dabei war, hat spektakuläre Abende erlebt. Schade, dass das nun für mindestens eineinhalb Jahre vorbei ist."

Statt der erhofften Sternstunde gab es für die Borussia eine Lehrstunde in Sachen Effektivität. Nach den Toren von Carlos Tevez (3./79. Minute) und Alvaro Morata (70.) war der Knockout besiegelt. Niemand versuchte, den Gruselkick der Borussia schönzureden: "Das war ein Spiel zum Vergessen", bekannte Trainer Jürgen Klopp, "wir hatten viel zu wenig Abschlüsse". Ähnlich schonungslos fiel das Fazit von Außenverteidiger Marcel Schmelzer aus: "Das Weiterkommen haben wir nicht verdient."

Wie schon in den vergangenen beiden Bundesliga-Spielen in Hamburg (0:0) und gegen Köln (0:0) blieb der Dortmunder Angriff erschreckend harmlos. Es dauerte bis zur 63. Minute, bis Italiens Nationalkeeper Gianluigi Buffon bei einem harmlosen Schuss von Kevin Kampl erstmals halbwegs geprüft wurde.

Es passte ins Bild von einer verkorksten Saison, dass sich der Fluch der frühen Gegentore auch gegen Juve fortsetzte. Nach gerade einmal 131 Sekunden musste Torhüter Roman Weidenfeller hinter sich greifen. Es war der bereits fünfte Treffer, den der BVB in dieser Spielzeit in den ersten drei Minuten kassierte. "Das war das Schlimmste, was passieren konnte. Vor allem bei der Qualität, die Juve gezeigt hat", klagte Klopp.

Scheinbar mühelos kontrollierte der Tabellenführer der Serie A danach das Geschehen und baute den Vorsprung en passant aus. Sichtlich ernüchtert musste der BVB-Coach anerkennen, dass sein noch vor zwei Jahren ins Endspiel vorgestoßenes Team längst nicht mehr die Klasse vergangener Tage hat. "Juventus war in dieser Saison nicht unsere Kragenweite", bekannte Klopp, "ein 0:3 ist nicht so wahnsinnig cool."