Timo Werner, ehemaliger Spieler des VfB Stuttgart, brilliert beim RB Leipzig. Foto: dpa-Zentralbild

Reife Leistung im Fürstentum: RB Leipzig hat AS Monaco eine Lehrstunde erteilt. Der ehemalige VfB-Profi Timo Werner machte als Doppeltorschütze schon zu Halbzeit alles klar.

Monaco - Mit dem ersten Auswärtssieg in der Königsklasse hat RB Leipzig die Chance auf das Achtelfinale gewahrt und sich zumindest schon das Ticket für die Europa League gesichert. Der Fußball- Bundesligist fertigte am Dienstagabend in der Champions League den Vorsaion-Halbfinalisten AS Monaco mit 4:1 (4:1) regelrecht ab. Ein Eigentor von Jemerson brachte die Gäste schon in der sechsten Minute in Führung, Doppeltorschütze Timo Werner (9./31./Foulelfmeter) und Naby Keita (45.) machten nach dem Turbo-Start schon zu Halbzeit alles klar. Die Monegassen konnten durch ihren Superstar Radamel Falcao lediglich averkürzen (43.). Monacos Fürst Albert war ebenso enttäuscht wie die anderen AS-Fans im Stade Louis II.

Unmittelbar vor dem Duell löste der türkische Meister Besiktas Istanbul mit einem 1:1 gegen den FC Porto das Ticket für die K.o.-Runde. Die Türken führen die Gruppe G nun mit elf Punkten an. Für die Leipziger ist das Ergebnis ernüchternd, denn Monaco muss am 6. Dezember in Porto antreten. Die Portugiesen hatten das Direktduell mit RB gewonnen; beide Teams haben sieben Zähler.

„Ich glaube, dass wir heute einfach mal dran sind“, hatte Hasenhüttl vor dem Anpfiff bei Sky gesagt. Und er lag richtig. Der 50-Jährige setzte auf volle Offensivkraft - und auf den zuletzt treffsicheren Timo Werner, der vor über einem Jahr vom VfB Stuttgart nach Leipzig wechselte. Der Nationalspieler erzielte im DFB-Trikot zuletzt sieben Tore in zehn Spielen. An seine Seite stellte er den beim 1:1 in Leverkusen noch geschonten Dänen Yussuf Poulsen.

Getrübt wurde der Sieg nur durch die Verletzung Sabitzers

Hasenhüttl erklärte das Duell an der Côte d’Azur zum Endspiel. Und so ging sein Team vor lediglich 9000 Zuschauern im Stade Louis II, darunter 1200 Fans aus Leipzig, auch in die Alles-oder-nichts-Partie: energisch, kämpferisch und aggressiv in den Zweikämpfen. Gegen die erschreckend schwachen Monegassen, die in der Vorsaison noch bis ins Halbfinale der Königsklasse gestürmt waren, bot der deutsche Vizemeister eine abgeklärte und vor der Pause überragende Leistung.

Bei zwei Treffern bekame RB aber auch Schützenhilfe: Nachdem Kevin Kampl Marcel Sabitzer auf der rechten Seite steil schickte, spitzelte Jemerson den Querpass von Sabitzer ins eigene Tor. Nach einem erneuten Patzer des Pechvogels aus Brasilien reagierte Kampl blitzschnell und passt auf den startenden Werner, der aus 13 Metern traf. Nach Werners Elfmetertor und Falcaos Treffer sorgte Keita unmittelbar vor dem Pausenpfiff für die Vorentscheidung.

Getrübt wurde der hochverdiente Sieg nur durch die Verletzung Sabitzers. Der Österreicher rutschte bei einem Torschuss aus und fiel unglücklich auf die Schulter (33.). Direkt vom Spielfeldrand wurde er ins Krankenhaus gefahren. Diagnose: Schulter ausgekugelt. Für ihn kam Geburtstagskind Diego Demme.

Zehn Minuten später verkürzte Falcao (43.) per Kopfball zum 1:3. Leipzig zeigte sich unbeeindruckt und erhöht praktisch im Gegenzug auf 4:1. Mit einer Körperdrehung nahm Keita einen Pass von Marcel Halstenberg auf, tanzte die unsichere AS-Abwehr aus und verwandelte aus 15 Metern.