Kevin De Bruyne rettete das Remis. Foto: AFP/JAVIER SORIANO

Real Madrid gegen Manchester City – mehr geht aktuell nicht im Weltfußball. Im ersten Teil des Gipfeltreffens fallen schöne Tore, einen Sieger gibt es aber nicht.

Kein Sieger im ersten Gigantentreffen: Titelverteidiger Real Madrid und Manchester City haben sich im Halbfinal-Hinspiel der Champions League mit einem Remis begnügen müssen. Die Gästeauswahl von Pep Guardiola mit Kapitän Ilkay Gündogan geht nach dem 1:1 (0:1) am Dienstag in Madrid wegen des vermeintlichen Heimvorteils leicht favorisiert in das Rückspiel am 17. Mai. Die Königsklasse hat City noch nie gewonnen.

In der Neuauflage des dramatischen Halbfinales der vergangenen Saison traf Vinícius Júnior (36.) für Real um Toni Kroos und Nationalspieler Antonio Rüdiger. Kevin De Bruyne (67.) war für die Gäste erfolgreich, deren Torgewalt Erling Haaland dieses Mal glücklos blieb. Vor gut einem Jahr hatten die Königlichen von Trainer Carlo Ancelotti das Hinspiel in England verloren und in Madrid gejubelt. Das diesjährige Finale wird am 10. Juni in Istanbul angepfiffen.

Kurze Umarmung am Spielfeldrand

Die beiden Startrainer Ancelotti und Guardiola begrüßten sich kurz vor dem Anpfiff mit einer kurzen Umarmung am Spielfeldrand. Rüdiger und Gündogan erledigten das ebenso herzlich im Kabinengang - auf dem Spielfeld sorgten die beiden Nationalspieler nach knapp einer halben Stunde für die erste längere Unterbrechung. Gündogan musste nach dem Zusammenprall, an dem Rüdiger deutlich mehr Schuld hatte, behandelt werden, konnte aber weiterspielen.

Die kurze Pause änderte etwas an der Dynamik des Spiels, das Manchester bis dahin mit Guardiolas Ballbesitzfußball bestimmt hatte. Real-Torwart Thibaut Courtois war mehrfach gefordert, gegen Kevin De Bruyne (8.), Rodri (14.) und Haaland (15./16.), der sich in diesen Szenen zumindest bemerkbar machte.

Real-Tor erzielte Vinícius Júnior

Real, im Mittelfeld gewohnt überlegt gesteuert von Kroos und Luka Modrić, zog sich in dieser Phase zurück, lauerte – und hatte vorne Karim Benzema. Der 35-Jährige, der wohl nur nicht Weltfußballer wurde, weil Lionel Messi und Kylian Mbappé die WM-Bühne in Katar in seiner Abwesenheit bestens genutzt hatten, war immer gefährlich, sobald er den Ball in die Spitze gespielt bekam - erstmals in der 18. Minute.

Das Real-Tor erzielte aber Vinícius Júnior, der Madrid vor allem für das Abwarten belohnte. Der 22-Jährige traf nach einem schnellen Angriff sehenswert aus vollem Lauf von der Strafraumgrenze, die Zehntausenden im langsam modernisierten Estadio Santiago Bernabéu jubelten ausgelassen. Ancelotti ballte beide Hände zu Fäusten.

Mehrere Foulspiele beider Mannschaften

Bis zur Halbzeitpause stand ungewollt und mehrfach Schiedsrichter Artur Dias im Mittelpunkt, nach mehreren Foulspielen beider Mannschaften sah Kroos die erste Gelbe Karte für ein Foul an Gündogan. Der Real-Profi absolvierte sein 17. Champions-League-Halbfinale, auf mehr Einsätze kommt nur Cristiano Ronaldo.

Benzema hätte in der ersten starken Szene der zweiten Halbzeit fast erhöht, sein Schuss ging aber abgefälscht über das City-Tor (50.). Real wirkte auch im Anschluss gefährlicher, doch angetrieben auch von Gündogan steigerte sich City zur Mitte der zweiten Halbzeit wieder. De Bruynes Tor mit einem satten Schuss war deshalb nicht unverdient. Sein Teamkollege Ederson im City-Tor rettete kurz vor der Schlussphase gegen Benzema (78.).