Nach einer frustrierenden Heimpleite gegen Mesut Özils FC Arsenal droht Borussia Dortmund das frühe Aus in der Champions League. Da half auch Jürgen Klopps Rückkehr an die Seitenlinie nichts.

Nach einer frustrierenden Heimpleite gegen Mesut Özils FC Arsenal droht Borussia Dortmund das frühe Aus in der Champions League. Da half auch Jürgen Klopps Rückkehr an die Seitenlinie nichts.

Dortmund - Borussia Dortmund hat in der Champions League seine gute Ausgangsposition im Kampf um den Achtelfinal-Einzug leichtfertig verspielt. Nach dem bitteren 0:1 (0:0) im Heimspiel gegen den FC Arsenal muss der Finalist der Vorsaison wieder um das Weiterkommen bangen. Der Kopfballtreffer von Aaron Ramsey in der 62. Minute beendete die BVB-Serie von sieben Heimsiegen in Europas Fußball-Königsklasse und bringt die Dortmunder vor den verbleibenden Gruppenspielen gegen den SSC Neapel und bei Olympique Marseille gewaltig in Zugzwang. Mit sechs Punkten ist die Borussia jetzt Dritter hinter Arsenal und Neapel (beide 9).

Vor 65.829 Zuschauer war der Bundesligist zwar eine Stunde die bessere Mannschaft, vergab aber seine Chancen und wurde dafür bestraft. Eiskalt holte sich der Premier-League-Tabellenführer um die deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Per Mertesacker die drei Punkte und blieb so auch im 15. Auswärts-Pflichtspiel nacheinander ungeschlagen.

„Fußball kann manchmal ungerecht sein“, sagte Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller im TV-Sender Sky. „Wir haben uns nicht belohnt für den Aufwand, den wir betrieben haben. Dass wir verlieren, war alles andere als eingeplant und unnötig“, befand Trainer Jürgen Klopp im ZDF. Noch sei in der Gruppe aber alles offen.

Nach zwei Spielen Sperre wegen seines Ausrasters von Neapel durfte der Coach diesmal wieder an die Seitenlinie. „Ich fühle mich hier unten deutlich wohler als irgendwo da oben“, versicherte Klopp kurz vor dem Anpfiff. Der Trainer musste den angeschlagenen Mats Hummels in der Abwehr durch Sokratis ersetzen, bot ansonsten aber das Team vom 2:1-Erfolg im Hinspiel auf.

Beide Teams begegneten sich mit größtem Respekt

Wie schon bei der Partie in London begegneten sich beide Mannschaften mit größtem Respekt, die Sicherheit stand zunächst im Vordergrund. So ergaben sich zunächst kaum echte Torchancen. Vor allem die Dortmunder Defensive gewährte den Filigran-Technikern von Arsenal keine Entfaltungsmöglichkeiten in der Offensive. Weder Özil noch der Ex-Dortmunder Tomas Rosicky konnten Akzente setzen.

Auf der Gegenseite kamen die Hausherren zumindest zu einer Handvoll Gelegenheiten. Die beste Möglichkeit im ersten Durchgang vergab Henrich Mchitarjan. Nach Vorarbeit von Robert Lewandowski und Blaszczykowski war der Armenier plötzlich völlig frei an der Strafraumgrenze, sein Schuss strich jedoch links vorbei (37.). „Man merkt, dass es für beide Mannschaften um viel geht. Arsenal ist ein bisschen vorsichtig“, urteilte Bundestrainer Joachim Löw zur Pause auf der Tribüne.

Mit Volldampf startete die Borussia dann in den zweiten Durchgang. Bei einem Kopfball von Marco Reus (50.) musste sich Arsenal-Keeper Wojciech Szczesny mächtig strecken, auch bei Blaszczykowskis Schuss war der Schlussmann zur Stelle (52.). Doch statt der engagierten Gastgeber gingen plötzlich die Londoner in Führung. Nach einem Fehler von Sokratis kam der Ball über Özil und Olivier Giroud zu Ramsey, der aus Nahdistanz traf. Es war der erste Torschuss der Engländer. „Das war wunderbar gemacht, aber das dürfen wir nicht erlauben“, sagte Innenverteidiger Neven Subotic.

Die Dortmunder gerieten nun kurz in Unordnung. BVB-Torwart Weidenfeller klärte in höchster Not gegen Ramsey (66.), Nuri Sahin rettete gegen Giroud auf der Linie (67.) und Per Mertesackers Kopfball senkte sich knapp über das Tor (71.). In der Schlussphase bemühten sich die Klopp-Schützlinge vergeblich um eine Antwort. Auch die Brechstange mit der Einwechslung von Angreifer Julian Schieber brachte keinen Erfolg mehr.